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Gracilisinterponat zum Verschluss anovaginaler Rezidiv-Fisteln bei M. Crohn
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Anovaginale Fisteln stellen ein großes Problem in der Therapie des M. Crohn dar. Die Rezidivrate nach Fistelverschluss durch Mukosa-Muskel-Verschiebelappenplastik beträgt bis zu 50%. Ziel dieser Beobachtungs-Studie war es daher, das M. Gracilis-Interponat als Reserveverfahren zu evaluieren.
Material und Methoden: In einem Zeitraum von 3 Jahren wurden 8 Patientinnen (Alter 27,4±3,5Jahre) mit Rezidiv-anovaginalen Fisteln (2,8±1,2 Voroperationen, 2x z.n. ileoanalem Pouch) mit einem M. Grazilis-Interponat behandelt. Die praeoperative Erkrankungsdauer betrug 8,2±2,6 Jahre. Alle Patientinnen hatten ein protektives Loop-Ileostoma. Über einen perineale Inzision wurde zunächst der Fisteltraktus exzidiert und rektal- und vaginalseitig verschlossen. Dann Mobilisation des rechtsseitigen M. Grazilis und Interposition in das Septum rekto- (poucho-) vaginale.
Ergebnisse: Alle Operationen verliefen ohne Komplikationen. 2 Patientinnen berichteten über Parästhesien an der M. Grazilis-Entnahmestelle. Nach einem medianen Follow-up von 16 Monaten kam es bei einer Patientin zu einem Rezidiv.
Schlussfolgerung: Das M. Grazilis-Interponat ist eine effektive Methode zur Behandlung der Rezidiv-anovaginalen Fistel. Bei Bewährung könnte dieses Verfahren in Anbetracht der hohen Rezidivrate der Mukosa-Muskelplastik eine Alternative auch zur Primärbehandlung darstellen.