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Telematisch assistierte Chirurgie – unsere Erfahrungen und Perspektiven
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Etablierungen der Laparoskopie und Thorakoskopie eröffneten neue chirurgische Behandlungsmöglichkeiten. Deren technische Grenzen erfordern jedoch eine Weiterentwicklung und sind das Ziel derzeitiger Zusammenarbeit mit der Industrie. Die telematischen Systeme könnten neue Lösungen in der minimalinvasiven Chirurgie bieten.
Material und Methoden: In den letzten vier Jahren wurde das 3-armige Da Vinci System in einer prospektiven Erfassung verschiedener laparoskopischer und thorakoskopischer Operationen evaluiert. Operationsart, Patientenzahl, Geschlechtsverteilung, Operationszeit, Konversionsrate, Aufenthaltsdauer, Morbidität, Vor- und Nachteile sowie Kosten werden vorgestellt und diskutiert.
Ergebnisse: Es wurden ca. 300 Operationen durchgeführt: Fundoplikatio, Thymektomie, Cholecystektomie, Thoraxmagenpräparation, thorakoskopische Sympathektomie, rechtsseitige Hemikolektomie, Sigma- und Rektumresektionen, Lobektomie, Hellers’ Myotomie, Magenbandimplantation, Ösophagusresektion, mediastinale Parathyreoidektomie, sub-/totale Magenresektion sowie Gastrojejunostomie. Eindeutige Vorteile bietet das System bei der mediastinalen Parathyreoidektomie, Thymektomie, Fundoplikatio und bei der Präparation im tiefen Becken. Es wurde eine Lernkurve von ca. 10 Operationen benötigt.
Schlussfolgerung: Bei Präparationen in kleinen Operationsfeldern ist bereits das 3-armige telematische System der traditionellen Laparoskopie/Thorakoskopie überlegen. Das System wird schnell beherrscht. Die Kosten sind jedoch vergleichsweise hoch. Dies führt zu strengen Indikationsstellungen und Begrenzungen des Einsatzgebietes. Dennoch wird der Anteil der Telerobotik in der endoskopischen Chirurgie aufgrund eindeutiger Vorteile steigen.