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Lymphknotenmetastasierung beim nicht-kleinzelligen Bronchialcarcinom in Abhängigkeit von PIM-1-Onkogen mRNA-Expression
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Das Onkogen PIM-1 gehört zur Gruppe der Serin/Threonin-Kinasen und ist an der transkriptionellen Regulation von Zellzyklus-Proteinen beteiligt. Während PIM-1 in der fötalen Hämatopoese hoch exprimiert ist, kann es beim Erwachsenen nur gering in zirkulierenden Granulozyten nachgewiesen werden. PIM-1 Überexpressionen sind bisher nur bei Leukämien und beim Prostata-Carcinom bekannt. Gegenstand der Studie war der Nachweis der PIM-1 mRNA-Expression und ihre Bedeutung für Pathogenese, Histologie und Prognose bei Patienten mit Nicht-kleinzelligem Bronchialcarcinom (NSCLC).
Material und Methoden: 68 Patienten mit NSCLC und den histopathologischen Tumorstadien I-IIIA wurden in die Studie aufgenommen. Alle Patienten wurden unter kurativen Gesichtspunken R0 reseziert. Untersucht wurde die PIM-1 mRNA-Expression in schockgefrorenem Tumorgewebe und korrespondierendem Normalgewebe. Eingesetzt wurde eine quantitative real-time Reverse Transcriptase-PCR (RT-PCR); als interner Standard wurde die Genexpression von ?-Actin bestimmt.
Ergebnisse: Im Vergleich zu Normalgewebe (Median 4.96) wurde bei den Tumoren (Median 0.28) eine signifikante Erniedrigung (Wilcoxon-Test: p<0.0001) der PIM-1 mRNA- Expression nachgewiesen. Darüberhinaus wurde eine signifikante Assoziation zwischen der PIM-1 `Downregulation` und dem Auftreten von Lymphknoten-Metastasen beobachtet (pN1-2 median rank 29.4 versus pN0 median rank 38.7, Mann-Whitney Test p<0.05). Die PIM-1 mRNA Expression war weder mit der pT-Kategorie, dem histologischen Subtyp, dem Tumorgrading noch mit dem 5-Jahres-Überlebensrate assoziiert.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurde bei Patienten mit NSCLC eine signifikante `Downregulation` der PIM-1 Genexpression nachgewiesen. Dieser Effekt war auch bei frühen Tumorstadien nachzuweisen. Weiterhin zeigte sich eine Assoziation zwischen `Downregulation` der PIM-1-Genexpression und dem Auftreten von Lymphknoten-Metastasen. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf eine Beteiligung des PIM-1-Onkogens in der Pathogense und lymphatischen Metastasierung des Nicht-kleinzelligen Bronchialcarcinoms.