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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Vorläufige Untersuchungsergebnisse bei der Beurteilung von anorektalen Malformationen mit fetaler und postnataler Magnetresonanztomografie

Meeting Abstract

  • corresponding author U. Tonnhofer - Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Kinderchirurgie der Medizin. Universität Wien
  • P.C. Brugger - Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Arbeitsgruppe Integrative Morphologie der Medizin. Universität Wien
  • E. Horcher - Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Kinderchirurgie der Medizin. Universität Wien
  • M. Hörmann - Universitätsklinik für Radiodiagnostik der Medizin. Universität Wien
  • D. Prayer - Universitätsklinik für Radiodiagnostik der Medizin. Universität Wien

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7725

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch462.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Tonnhofer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Da isolierte anorektale Fehlbildungen selten im pränatalen Ultraschall diagnostiziert werden, gibt es nur bei komplexen Fehlbildungssyndromen Erfahrung mit der fetalen Magnetresonanztomografie.

Material und Methoden: 4 Feten wurden auf einem 1,5 Tesla Kernspintomografen unter Verwendung einer Herzspule ohne Sedierung untersucht. Die Untersuchungsprotokolle umfassten T2- und T1-gewichtete Sequenzen sowie Steady-state free-precession Sequenzen in verschiedenen Schnittebenen. Bei 2 Feten wurde der Verdacht auf eine abdominelle Raumforderung gestellt bzw. eine Situs inversus mit Hydronephrose suspiziert. Ein Siamesisches Zwillingspaar wurde ab der 18. Schwangerschaftswoche insgesamt 4mal untersucht. Zusätzlich wurden drei Kinder mit klinisch diagnostizierter Analatresie am 1. Lebenstag ebenfalls mit dem gleichen Untersuchungsprotokoll examiniert.

Ergebnisse: Mit der fetalen MRT konnte eine Rektovesicale Fistel indirekt durch Urinfluss in das blind endende Colon identifiziert werden. Bei dem Omphalopagus gab es detaillierte Angaben zum gemeinsamen Colon und dem Urogenitalsystem. In allen postpartalen MRTs konnte das blind endende Rektum dargestellt werde und somit eine Einteilung in hohe oder tiefe Form erfolgen. Eine Fistel, welche sich klinisch erst nach 24 Stunden manifestierte, blieb im postpartalem MRT unentdeckt.

Schlussfolgerung: Aufgrund des Signalverhaltens von Mekonium bei T1- und T2- gewichteten Sequenzen, können hohe Formen der Analatresie sowie Rektovesicale Fisteln erkannt werden. Hingegen bei tiefen Formen der anorektalen Fehlbildungen macht die geringe Abweichung zur normalen Morphologie es unmöglich, diese im fetalen MRT zu erkennen. Die Mekoniumdarstellung in der postpartalen MRT lässt eine genaue Anatomie erkennen, sodass ein adäquates chirurgisches Vorgehen gewährleistet ist. Weitere Studien werden den Einfluss der perinatale MRT auf die Behandlung von Kindern mit Analatresie zeigen.