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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Langzeit-Lebensqualität (SF-36) nach laparoskopischer versus offener Narbenhernien-Reparation – eine Matched-Pair-Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author T. Mussack - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • R. Ladurner - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • Q. Linhuber - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • A. Ozimek - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • J. Heyn - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • K. Hallfeldt - Chirurgische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7465

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch430.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Mussack et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Narbenhernien-Reparation führt im Vergleich zur offenen Technik durch geringere Schmerzen und eine raschere Mobilisation zu einer schnelleren Verbesserung der Lebensqualität im Kurzzeitverlauf. Ziel dieser Matched-Pair-Analyse war es, die Lebensqualität im Langzeitverlauf nach laparoskopischer und offener Narbenhernien-Reparation unter Verwendung des Short Form (SF)-36 Scores im Vergleich zur alters-stratifizierten gesunden Bevölkerung Deutschlands zu evaluieren.

Material und Methoden: Bislang wurden 59 Patienten (37 Männer, 22 Frauen; mittleres Alter 54 Jahre [26–75]), die einer laparoskopischen Narbenhernien-Reparation (Intraperitoneales Onlay Mesh (IPOM); GORE® Dual Mesh) unterzogen wurden, prospektiv eingeschlossen. Der Body-Mass-Index betrug 31 kg/m2 (21–54), die Größe des Bauchdeckendefektes 90 cm2 (60–440). Die zweite Gruppe (BMI 30 kg/m2 (24–50), Defektgrösse 160 cm2 (45–480)), die an Alter und Geschlecht zur ersten Gruppe randomisiert gematcht wurde, hatte eine offener Hernien-Reparation (Sublay-Technik; VYPRO®-/Ultrapro®Netz) erhalten. Die Lebensqualität wurde mittels SF-36 Physical (PCS) und Mental Component Summary (MCS)-Scores und SF-36 Health Survey errechnet, und zur Alters-stratifizierten gesunden Bevölkerung Deutschlands verglichen. Alle Patienten wurden präoperativ sowie postoperativ nach >8 Monaten evaluiert. Statistische Unterschiede wurden im Wilcoxon- bzw. Mann-Whitney-U-Test bestimmt, die Signifikanz bei p-Werten <0.05 angenommen.

Ergebnisse: Die Reevaluation nach laparoskopischer oder offener Narbenhernien-Reparation erfolgte 12 Monate (8–25) bzw. 24 Monate (16–46) postoperativ. Insbesondere die körperliche und soziale Funktion sowie die allgemeine Gesundheits-Wahrnehmung verbesserten sich signifikant (jeweils p<0.01) nach laparoskopischer Reparation. Die SF-36 PCS- und MCS-Scores erreichten präoperativ, allerdings aber auch postoperativ nicht die Werte der gesunden Bevölkerung Deutschlands. Nach offener Reparation hingegen war in diesem Vergleich nur noch der SF-36 PCS-, nicht aber der MCS-Score erniedrigt. Hinsichtlich aller 8 Lebensqualitäts-Domänen ergaben sich im Langzeitverlauf keine signifikanten Unterschiede zwischen laparoskopischer und offener Narbenhernien-Reparation.

Schlussfolgerung: Die Lebensqualität (SF-36) im Langzeitverlauf verbesserte sich signifikant sowohl nach laparoskopischer als auch offener Narbenhernien-Reparation. Zwischen beiden Gruppen ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede. Allerdings wurde in beiden Gruppen die Lebensqualität der Alters-stratifizierten gesunden Bevölkerung Deutschlands nicht erreicht. Die Evaluation mittels SF-36 Health Survey erwies sich als geeignetes und objektives Verfahren zur Darstellung von Veränderungen der Lebensqualität im Langzeitverlauf.