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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Minimal-invasive Chirurgie bei Magenfrühkarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Ludwig - Klinik f. Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
  • U. Scharlau - Klinik f. Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
  • C. Prinz - Klinik f. Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
  • R. Weiner - Chirurgische Abteilung, KH Sachsenhausen, Frankfurt/M, Deutschland
  • J. Bernhardt - Klinik f. Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7206

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch426.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Ludwig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Magenkarzinome und insbesondere Frühkarzinome (EGC) können unter gewissen Voraussetzungen eine Indikation für minimal-invasive und/ oder lokale Resektionsverfahren darstellen. Mit der endoskopischen Mukosaresektion (EMR) und der laparoskopischen Resektion stehen dabei unterschiedliche Verfahren zur Verfügung.

Material und Methoden: Zwischen 1996 und 6/2006 wurden bei insgesamt 495 operierten Patienten mit einem Magenkarzinom 67 Patienten mit EGC (13.5%) prospektiv analysiert und beobachtet. Davon wiesen 40 Patienten eine präoperativ diagnostizierte submuköse Infiltration (smEGC) auf und wurden 36 mal konventionell und 4 mal laparoskopisch (10%) gastrektomiert und Standard-D2-lymphnodektomiert. Von den 27 Patienten mit intramukosalen EGC (mEGC) wurden 26 lokal reseziert. Ein Patient bot zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits LN- und Lebermetastasen (T1m,N2,M1hep) und erhielt nach Staginglaparoskopie eine palliative Chemotherapie.

Ergebnisse: Unter den 27 Patienten mit mEGC befanden sich 15 Frauen und 12 Männer, bei smEGC waren 23 Frauen und 17 Männer betroffen. Das Durchschnittsalter der Patienten in der mEGC-Gruppe lag bei 77,4 Jahren (range 69-86), in der smEGC-Gruppe bei 69,6 Jahren (range 41-81). Die Rate der lokalen LN-Metastasen betrug für smEGC 12,5% (n=5), für mEGC 3,7% (n=1). 26 Patienten mit mEGC wurden lokal reseziert (6x EMR, 6x lap. intragastrale Resektion, 14x lap. Wedge-Resektion). Die durchschnittliche Tumorgröße lag bei 1.2 cm (range 0.3-2.3). Die definitive Histologie erbrachte bei allen Patienten tumorfreie Resektionsränder ohne Hinweis auf venöse oder lymphangische Infiltration. Bei 11/20 laparoskopisch lokal operierten Patienten wurde gleichzeitig ein LN-Sampling (4±3 LN) durchgeführt. Metastasen fanden sich nicht. Methodenspezifische Komplikationen traten nicht auf. Die Morbidität in der mEGC-Gruppe lag bei 15.4% (4/26). Die Mortalität war 0. Der durchschnittliche postoperative KH-Aufenthalt betrug 6.5 Tage (range 2-12). Im medianen follow-up von 30.3 Monaten (range 1-86) wurden bislang keine Rezidive diagnostiziert. 4 Patienten verstarben im Beobachtungszeitraum, jeweils nicht tumorbedingt .Bei 4 laparoskopisch assistierten Gastrektomien in der smEGC-Gruppe erfolgte der Eingriff 3 mal in kurativer und bei einer Patientin in palliativer Intentention (hepatisch und ossär metastasiertes bilaterales stabiles Mamma-Karzinom, D1-Dissektion). Histologisch konnte jeweils R0-Status nachgewiesen werden. Lk-Metastasen fanden sich in dieser kleinen Gruppe nicht. Bis auf eine prolongierte (6d) Darmatonie bei einem Patienten wurde keine weitere Morbidität registriert. Im medianen follow-up von 18,2 Monaten (range 2-38) ist das DFS 100% und die Letalität 0.

Schlussfolgerung: Unter strenger Indikationsstellung ist die minimal invasive lokale Resektion von mEGC respektive laparoskopische Gastrektomie bei smEGC gut durchführbar und onkologisch adäquat.