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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Behandlung von zweitgradigen Gesichtsverbrennungen: Debridement und temporärer Hautersatz

Meeting Abstract

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  • corresponding author D. Wilder - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik/ Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • H.O. Rennekampff - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik/ Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • H.E. Schaller - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik/ Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7651

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch360.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Wilder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zweitgradige Gesichtsverbrennungen erfordern in der Akutversorgung eine intensive und komplexe Behandlung um langfristige Komplikationen, insbesondere Narbenbildung, zu vermeiden. Entscheidend hierbei ist die adäquate Anwendung operativer Maßnahmen, der Einsatz temporärer Wundauflagen und die Durchführung konservativer Maßnahmen.

Material und Methoden: 23 Patienten aus den Jahren 2004 bis 2006 wurden neben teils weitergehenden Verbrennungen an zweitgradigen Verbrennungen im Kopf-/Halsbereich in unserer Klinik behandelt. Es wurde eine Behandlung mittels operativen Debridement, in den meisten Fällen mit einem Versajetgerät, durchgeführt. An temporärem Hautersatz wurde Biobrane, Suprathel, TransCyte und ReCell eingesetzt bzw. konservative Maßnahmen durchgeführt. Die Dokumentation erfolgte anhand klinischer Daten, der Abheilungszeiten, engmaschigen Verlaufskontrollen und Fotodokumentation. Dargelegt werden die Ergebnisse aus dem genannten Beobachtungszeitraum unter Berücksichtigung des Ausgangsbefundes, der Behandlungstechnik sowie der funktionellen Ergebnisse.

Ergebnisse: Während des gesamten Beobachtungszeitraumes kam es bei allen überlebenden Patienten zu suffizienten Abheilungen. Von 23 Patienten verstarben drei unter intensivmedizinischer Behandlung bei ausgedehnten Verbrennungsarealen (KOF 26%- 75%). Bei Langzeitbeatmungen musste teilweise eine Entfernung der temporären Wundauflagen bei verstärkter Exsudation im Gesichtsbereich durchgeführt werden. Die Zeit bis zur Abheilung bei Einsatz der genannten Materialien variierte zwischen 9 und 19 Tagen (Ausnahme ReCell).

Schlussfolgerung: Der Einsatz spezieller operativer Techniken und anschließender Einsatz von temporärem Hautersatzmaterial führt insbesondere bei zweitgradigen Verbrennungen im Gesichtsbereich zu befriedigenden Ergebnissen. Es kann eine erhebliche Vereinfachung der postoperativen Behandlung erreicht werden. Bei großflächiger Verbrennungsausdehnung mit Notwendigkeit einer Langzeitbeatmung ist die Applikation der Materialien im Gesichtsbereich zu modifizieren.