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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Effektivität der intraperitonealen Immuntherapie mit dem trifunktionalen Antikörper Catumaxomab (anti-EpCAM x anti-CD3) bei Patienten mit gastrointestinalen Karzinomen: Ergebnisse einer matched-pair Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author M.A. Ströhlein - Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Transplantationschirurgie, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland
  • K.U. Grützner - Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Transplantationschirurgie, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland
  • D. Rüttinger - Chirurgische Klinik Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • F. Lordick - Medizinische Klinik III für Hämatologie und Onkologie, TU München, München, Deutschland
  • C. Peschel - Medizinische Klinik III für Hämatologie und Onkologie, TU München, München, Deutschland
  • K.W. Jauch - Chirurgische Klinik Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • M.M. Heiss - Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Transplantationschirurgie, Klinikum Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7087

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch319.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Ströhlein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Peritonealkarzinose (PK) gastrointestinaler Tumore ist eine terminale Tumorerkrankung mit einer limitierten Prognose von 3-6 Monaten, für die es gegenwärtig keine Standard-Therapie gibt. Der trifunktionale Antikörper Catumaxomab (anti-EpCAM x anti-CD3) repräsentiert eine neuartige Klasse von Antikörpern, die T-Lymphozyten gegen Tumorzellen hocheffektiv aktivieren. Gleichzeitig erfolgt über den intakten Fc-Teil die Stimulation von FcγRI/III+ Antigen-präsentierende Zellen / Dendritische Zellen, wodurch zelluläre anti-Tumor Immunität induziert wird. Die klinische Effektivität der intraperitonealen Applikation von Catumaxomab bei Patienten mit PK wurde in einer Phase I/II Studie in einer matched-pair Analyse untersucht.

Material und Methoden: 22 Patienten (28-77 Jahre, 8 Magen-Ca, 10 Colon-Ca, 3 Pankreas-Ca, 1 CUP) wurden bei EpCAM+ PK eingeschlossen. Die Behandlung bestand aus 4 i.p. Applikationen (10-20-50-200 µg) in 10 Tagen. Die direkte Effektivität gegen Tumorzellen wurde durch immunhistochemische Untersuchungen von peritonealen Lavagen untersucht. Ein klinisches Follow-up erfolgte alle 6 Wochen. Die Beurteilung des Verlaufs der Tumorerkrankung erfolgte im CT nach RECIST-Kriterien. Es erfolgte eine matched-pair Analyse mit den Kriterien Geschlecht, Alter, chirurgische Therapie, Chemotherapie und Ausmaß der PK. Patienten mit Ileus oder Aszites wurden nicht eingeschlossen.

Ergebnisse: Die Analyse der peritonealen Lavagen zeigte eine signifikante Tumorzell-Zerstörung (p=0.04, chi-square). Eine Verlaufsbewertung nach RESCIST-Kriterien konnte bei 15 Patienten durchgeführt werden. 3/15 Patienten zeigten einen partiellen oder kompletten Response (PR/CR) und 8/15 Patienten eine stabile Erkrankung (SD). In der matched pair Analyse zeigte sich ein mittleres Überleben von 15.5 Monaten nach Diagnosestellung der PK in der Catumaxomab-Gruppe (range 2-36) im Verleich zu 9.7 Monaten (range 1-40) bei Patienten mit konventioneller Therapie (p=0.005, Logrank).

Schlussfolgerung: Die intraperitoneale Immuntherapie mit dem trifunktionalen Antikörper Catumaxomab ist eine vielversprechende Option für die Behandlung der Peritonealkarzinose bei Patienten mit gastrointestinalen Karzinomen, die in weiteren Phase II/III Studien zu untersuchen ist.