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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Antimikrobielle Peptide in der Mukosa bei chronisch-entzündlcihen Darmerkrankungen

Meeting Abstract

  • corresponding author N. Slavova - Chirurgische Klinik I, Charite CBF, Berlin
  • U. Steinhoff - Max-Plank Institut für Infektionsbiologie, Berlin
  • A.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charite CBF, Berlin
  • H.J. Kroesen - Chirurgische Klinik I, Charite CBF, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7492

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch220.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Slavova et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Defensine sind körpereigene Peptide mit antimikrobieller Aktivität und somit Elemente der angeborenen Immunität. Sie werden von Epithel- und Entzündungszellen in Darm produziert und üben einen direkten Einfluß auf der lokalen Immunabwehr der Darmwand gegen pathogene Keime aus. Da die Ätiologie der Entzündung bei den chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen (CED) weiterhin ungeklärt ist, ist lokale Expression von Defensinen als möglicher pathogenetischer Faktor von besonderem klinischem Interesse. Eine regulatorische Funktion in der Kommunikation zwischen Darmflora mukosalen Barriere wird derzeit rege diskutiert und stellt eine Verbindung zu der erworbenen Immunität dar, und könnte somit eine kausale Bedeutung für die Pathogenese der CED haben. Ziel dieser Arbeit war die Expression von humanen Defensinen (HD) a-5, a-6, die konstant produziert werden, und b-2, induzierbar bei Entzündung, im Darm von M.Crohn (MC) und C.ulcerosa (CU) auf Proteinebene zu untersuchen um die Mechanismen der Regulation und Aktivierung von CED zu eruieren.

Material und Methoden: Patientenkolektiv: Es wurden Darmproben von je 12 Patienten mit MC und CU untersucht und mit gesundem Gewebe von 12 Kontroll- Patienten verglichen. Eine Kontrollgruppe mit akuter bakterieller Entzündung wie Appendizitis und Divertikulitis wurde als Vergleich zu CED benutzt. Immunhistochemie: Darmgewebe wurde mittels polyklonale rabbit-anti-HDα-5 und -HDα-6 (Alpha Diagnostics) und polyklonales goat-anti-HDβ-2 (Abcam) untersucht. Western Blot: SDS PAGE (18%) über 180 min bei 5V, Blot-Transfer und Inkubation mit dem o.g. Antikörper.

Ergebnisse: Die Immunhistochemie wurde semi-quantitativ ausgewertet. Es zeigte sich eine erhöhte Expression von HD a-5 und HD a-6 bei M. Crohn Patienten im Vergleich zu den Konrtoll-Patienten, eine verminderte Expression von HD a-6 und HD b-2 bei C.ulcerosa und keine Veränderung von dem regulierbaren HD b-2 bei M.Crohn. Die allgemeine Veränderung der Expression der Defensine war schwächer als bei den Patienten mit einer akuten bakteriellen Entzündung. Siehe Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: In dieser Untersuchung zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Proteinexpression von HD a-5 und HD a-6 zwischen der chronisch- idiopathischen und den bakteriellen Darmentzündung. HD b-2 zeigt eine Überexpression bei CU im Vergleich zu MC und Kontrollpatienten. Bei CED werden Defensine produziert. Deren Rolle für die Ätiologie und Pathogenese CED bedarf weiterer Studien.