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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Langzeitkomplikationen nach bariatrischen Operationen

Meeting Abstract

  • S. Weiner - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • G. Weigand - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • W.K. Karcz - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • I. Pomhoff - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • M. Schramm - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • R. Weiner - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7532

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch086.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Weiner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Krankenhausmorbidität wird häufig nach bariatrischen Operationen erfasst, doch fehlen Angaben zur Langzeitmorbidität.Eine Analyse von 2345 operierten morbid adipösen Patienten eines Adipositaszentrums nach unterschiedlichen Operationsverfahren mit einer Follow-up-Rate von 74,6 % (5 Jahresintervall) soll Anhaltsdaten über potentielle Komplikationen liefern.

Material und Methoden: Die zentrale Erfassung aller Patienten nach bariatrischen Operationen und ihrer Nachsorgedaten in einer zentralen Datei seit 1.1.2001 und ab 1.1.2005 in der zentralen Qualitätssicherung bilden die Datenbasis. Es wurden von 2345 Patientendatensätzen 1806 mit primären Standardoperationen ausgewertet. Es handelte sich in 82,5 % um weibliche Patienten. Das mittlere Alter betrug 39,4 Jahre (Altersbereich 15-82 Jahre).Insgesamt waren 4 Operateure beteiligt. In die Datenanlyse wurden die Angaben kooperierender Einrichtungen, die sich an der Patientennachsorge beteiligen, mit aufgenommen.Die Komplikationen wurden je nach Verfahren erfasst: A(steuerbares Magenband, n=448), B (Magenbypass, n=1088), C (biliopankreatische Diversion, n=102) und D (biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch, n=168). Es wurden hier nur die Primäoperationen erfasst. Die Komplikationen wurden nach folgenden Kategorien erfasst: 1: ambulante Therapiemaßnahmen, 2: stationäre Behandlungen und 3: Re-Operationen.

Ergebnisse: Die Klinikletalität war in den Gruppen A,B und C jeweils 0 %.In der Gruppe D betrug die Letalität 1,2%. Die 5-Jahresletalität betrug: A:0,22 %, B:0,28%, C:0,98% und D:0,60%. Defizite an Mineralien und Vitaminen wurden unterschiedlich häufig gefunden und zeigten eine strenge Korrelation zur Supplemantation. Am häufigsten trat ein Eisenmangel auf: A: 5,1%, B: 28%, C:21% und D:28%. Der sekundäre Hyperparathyreoidismus war besonders in der Gruppe D (14 %) vertreten. Folgeoperationen (ohne plastische Eingriffe) waren in der Gruppe A: 17 %, B:0,06 %, D: 0,98 % und C:1,2 %. Wiederaufnahmen in eine Klinik erfolgten A: 6,03%, B:2,02%, C:2,94% und D 9,72%. Die Reoperationsrate war mit A: 5,8%; B:0,64 %, C:0,98 % und D: 2,38 % für das Magenband statistisch signifikant gegenüber den anderen Eingriffen erhöht.

Schlussfolgerung: Alle Patienten nach bariatrischen Operationen müssen sich ein lebenslangen Follow-up unterziehen. Die Bereitschaft dazu ist eine Grundvoraussetzung. Durch regelmäßige Kontrollen und eine Supplementation können metabolische Spätschäden weitgehend vermieden werden. Bei restriktiven Verfahren ist die engmaschige Kontrolle ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Gewichtsverlust.