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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Einfluss des Lebervenenausflusses auf die Regeneration und Funktion der Leber nach erweiterter Teilentfernung

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Bockhorn - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • T. Benkö - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • B. Opitz - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • J.F. Schlaak - Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deustchland
  • C.E. Broelsch - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • H. Lang - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7178

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch060.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Bockhorn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Bedeutung des Lebervenenausflusses für die Leberfunktion ist für die Leberlebendtransplantation (LDLT) mittlerweile gut belegt. Für die erweiterten Leberresektionen hingegen existieren bisher keine Daten. Ziel unseres Vorhabens war es durch ein neu etabliertes Resektionsmodell den Einfluss eines verminderten Lebervenenausflusses auf die Regeneration und Funktion der Leber zu untersuchen.

Material und Methoden: Wistar-Ratten wurden entweder einer anatomischen subtotalen 90% Hepatektomie (90% SH), einer 70% partiellen Hepatektomie mit zusätzlicher Verengung des Lebervenenausflusses von ca. 20% Lebergewebe (90% fPH) oder einer anatomischen 70% partiellen Hepatektomie (70% PH) unterzogen. Zu den Zeitpunkten 0h, 24h, 48h, 72h, 120h postoperativ wurde bei jeweils 6 Ratten die Liver Body Weight-Ratio (LBR), der Hepatozyten Proliferations-Index mittels Ki-67, die Leberfunktion mittels Galaktose-Eliminations-Test sowie Serumleberparameter untersucht. Ebenso erfolgte zum Nachweis bestimmter Genexpressionsmuster eine Genanalyse von 145 in der Regeneration der Leber involvierter Gene mittels eines eigens hergestellten Genchip sowie die Validierung der Ergebnisse durch quantitative RT-PCR.

Ergebnisse: Mit 0.72±0.02% and 0.98±0.07% zeigten Ratten 48h und 72h nach 90% PH eine größere regenerative Kapazität in Form einer erhöhten LBR als Tiere in denen eine geringere Resektion, aber zusätzlich der Leberveneausfluss verringert wurde (p=0,002 und 0,004). Ähnliche Ergebnisse wurden für Ki-67 erzielt (60.4±8% und 34.75±5% vs. 31.75±11% und 7.68±1%, p=0.004) Die Leberfunktion hingegen war in beiden Gruppen gleich verringert (7.96mg/min/g vs. 8.94mg/min/g, p>0,05). Im Gegensatz dazu zeigten Ratten mit einer anatomischen 70% PH ohne venöse Abflussproblematik sowohl eine verbesserte Proliferationskapazität als auch eine verbesserte Leberfunktion (p<0,05). Die Genexpressionsanalysen zeigten eine komplexe Modulation verschiedener Gene allerdings mit ähnlicher Kinetik in den untersuchten Gruppen.

Schlussfolgerung: Eine Lebervenen-Ausflussbehinderung führt zu einer erheblichen Verminderung der Leberfunktion, die mit der, größerer Resektionen vergleichbar ist. Dies ist klinisch bei erweiterten Resektionen mit grenzwertigem Restparenchym von immenser Bedeutung. In diesen Fällen muss, ähnlich wie bei der LDLT, über einer Rekonstruktion der Lebervenen nachgedacht werden.