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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Lokales Staging des Analkarzinoms: Die anale Endosonographie ist der Kernspintomographie überlegen

Meeting Abstract

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  • corresponding author S.D. Otto - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • L. Le - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • A.J. Kroesen - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6831

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch052.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Otto et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Therapie des Analkarzinoms hängt wesentlich vom Staging bezüglich Tumorgröße und Lymphknotenstatus ab. Die Kernspintomographie ist als Methode etabliert. Dem gegenüber steht die Endosonographie als einfacheres und kostengünstigeres Verfahren. Untersucht wurde, in wiefern sich die Untersuchungsergebnisse beider Methoden unterscheiden.

Material und Methoden: Bei 46 Patienten mit Analkarzinom wurde sowohl eine Endosonographie als auch eine Kernspintomographie durchgeführt. Bei allen Patienten lag eine histologische Sicherung durch Biopsie vor, in 6 Fällen ein Operationspräparat. Da die Mehrzahl der Patienten nicht operiert wurde und somit kein histologischer Goldstandard vorlag, erfolgte keine Berechnung der Sensitivität und Spezifität, sondern der Vergleich beider Untersuchungsmethoden. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Konkordanz-Index Kappa: Range von 0 (=keine Übereinstimmung) bis 1 (=maximale Übereinstimmung).

Ergebnisse: Bei der Bestimmung der Tumorgröße zeigte sich eine starke Übereinstimmung der Ergebnisse (Kappa Index 0,74). Unter den Abweichungen befanden sich 5 Karzinompatienten, die nur in der Endosonographie erkannt wurden. Die Lymphknoten wurden mit einer fast vollständigen Übereinstimmung beider Verfahren beschrieben (Kappa Index 0,83). Bei den 6 operierten Patienten zeigen sich 2 abweichende Befunde zwischen Endosonographie und Kernspin. Beide waren Fehlinterpretationen der Kernspintomographie (nicht erkanntes Karzinom, falsch positive Lymphknoten).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Endosonographie stimmen fast vollständig mit denen der Kernspinuntersuchung überein. Bei 5 Patienten wurde der Tumor nur in der Endosonographie nachgewiesen. Die kostengünstigere Endosonographie ist daher als gleichwertiges bzw. sensitiveres Untersuchungsverfahren beim Staging des Analkarzinoms anzusehen und daher als Standardverfahren der Kernspintomographie überlegen.