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Endovaskuläre Therapie von aortoiliakalen Aneurysmata nach primär konventioneller oder endovaskulärer Aneurysmaausschaltung
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Naht- und paraanastomotische Aneurysmata der Aorta abdominalis (AAA) sowie echte Rezidive nach konventioneller Therapie eines AAA sind bekannte Spätkomplikationen, die, ebenso wie revisionspflichtige endovaskulär ausgeschaltete AAA, eine chirurgische Herausforderung darstellen. In dieser Studie werden die Ergebnisse der endovaskulären Therapie solcher Aneurysmata untersucht.
Material und Methoden: Aus der Datenbank mit dem gesamten Krankengut der Klinik wurden alle Fälle mit endovaskulärer Therapie von aortoiliakalen Aneurysmata nach primär konventioneller oder endovaskulärer Ausschaltung selektiert. Es wurden insgesamt 11 Patienten mit einem medianen Alter von 73,3 Jahren (64-86) behandelt. Bei 8 Patienten war primär eine konventionelle (Gruppe A) und bei 3 Patienten eine endovaskuläre Ausschaltung eines AAA (Gruppe B) erfolgt. In der Gruppe A handelte es sich um 3 Nahtaneurysmata, 2 paraanastomotische Aneurysmata und 3 retrograde Reperfusionen des AAA. In der Gruppe B hatten 2 Patienten Tubegrafts und ein Patient wurde primär mit einer aortobiiliacalen Stentprothese versorgt. Ein Patient hatte ein paraanastomotisches Aneurysma und die beiden anderen Patienten hatten progredient wachsende AAA bei Endoleaks Typ I und III. Das mittlere Intervall zwischen dem primären Aorteneingriff und der sekundären Operation betrug in beiden Gruppen 10,5 Jahre (5-26).
Ergebnisse: Alle endovaskulären Reeingriffe waren technisch erfolgreich. In der Gruppe A wurde in zwei Fällen eine aortouniiliacale Stentprothese mit simultanem femoro-femoralen crossover-Bypass implantiert. In einem Fall wurde eine aortobiiliacale Stentprothese mit simultanem coiling der A. iliaca interna implantiert und in vier Fällen war eine Kombination von Stentprothesenimplantation, Coil-Embolisation und/oder Okklusion der A. iliaca communis erforderlich. In Gruppe B wurde ein Patient mit einem aortouniiliakalen System und crossover-Bypass versorgt. Bei den anderen beiden Patienten erfolgte die Implantation jeweils eines Stentprothesenschenkels. Ausgewählte Kasuistiken werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: Wegen des deutlich erhöhten Operationsrisikos bei Reeingriffen nach konventioneller oder endovaskulärer Ausschaltung eines AAA stellt die endovaskuläre Therapie die Methode der ersten Wahl dar. Die sinnvolle Auswahl und Kombination von Verfahren erlaubt eine optimal an den individuellen Fall adaptierte Therapie.