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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Endovaskuläre Behandlung rupturierter Aortenläsionen

Meeting Abstract

  • corresponding author K.-H. Orend - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland
  • G. Halter - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland
  • H. Schelzig - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland
  • G. Lang - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland
  • B. Mühling - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland
  • L. Sunder-Plassmann - Abt. Thorax und Gefäßchirurgie der Universität Ulm, 89075 Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6904

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch004.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Orend et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die endovaskuläre Stentgrafttechnik erscheint bei rupturierten Aortenläsionen besonders vielversprechend, da gerade diese Patientengruppe nach offener chirurgischer Versorgung trotz verbesserter Operationstechnik und maximalen intensivmedizinischen Möglichkeiten mit einer überdurchschnittlich hohen Letalität in einer Größenordnung von 30-90% beteiligt sind.

Material und Methoden: Im Zeitraum 1995 - 2006 wurde bei insgesamz 529 Patienten eine stentgestützte aortale Rekonstruktion durchgeführt. 415 Eingriffe erfolgten elektiv (78%).In 114 Fällen (22%) wurde die endovaskuläre Versorgung notfallmäßig im Stadium der Ruptur durchgeführt. Bei 43 Patienten handelte es sich um ein gedeckt rupturiertes infrarenales Aortenaneurysma, bei 22 Patienten um ein rupturiertes Aneurysma im Bereich der Aorta descendens, bei 4 Patienten um ein rupturiertes thorakoabdominales Aortenaneurysma, bei 9 Patienten um eine Ruptur im ersten Segment der Aorta descendens bei akuter Tysp-B Dissektion und bei weiteren 36 Patienten um eine traumatische thorakale Aortenruptur loco typico.

Ergebnisse: Der rupturierte Aortenabschnitt konnte bei 110 Patienten endovaskulär sicher versorgt werden. Eine primäre Konversion zum offenen Eingriff wurde bei 4 Patienten (3,5%) notwendig. Die postoperative 30-Tage Letalität betrug bei 16 Todesfällen 14%. Bei 12 Patienten waren Zweiteingriffe zum Verschluß primärer Endoleaks erforderlich und 14 Patienten bedurften eines zweiten chirurgischen Eingriffs:4x Hämatomausräumungen, 2x Korrektur der Zugangsgefäße, 2x Subclaviatranspositionen und 6 sekundäre Konversionen.4 Patienten mit rupturiertem thorakoabdominalen Aortenaneurysma wurden kombiniert offen chirurgisch und endovaskulär (Hybridtechnik) versorgt.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die stentgestützte Rekonstruktion bei Patienten mit rupturierten Aortenläsionen technisch durchführbar ist und diese Technik mit ausreichender Sicherheit angewandt werden kann. Angesichts der im Vergleich zum offenen Vorgehen reduzierten Morbidität und Letalität stellt das endovaskuläre Verfahren bei Patienten, die anatomisch und pathomorphologisch für eine Stentbehandlung geeignet erscheinen, ein alternatives, viel versprechendes Behandlungskonzept dar.