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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Der myocutane VRAM zur Defektrekonstruktion bei der Resektion maligner Weichgewebstumore

Meeting Abstract

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  • corresponding author B. Reichert - Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Klinikum Nürnberg-Süd
  • P. Mailänder - Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Klinikum Nürnberg-Süd

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4474

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch717.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Reichert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Inguinalregion stellt als Lokalisation eines malignen Weichgewebstumors eine besonders kritische Lage dar. Eine R0-Resektion wird in dieser Region typischerweise einen Weichteildefekt hinterlassen, der eine einzeitige plastisch-chirurgische Defektrekonstruktion erfordert.

Material und Methoden: Seit 1997 haben wir bei neun Patienten Tumorresektionen in dieser Lokalisation vorgenommen und simultan eine Defektrekonstruktion durch einen myocutanen VRAM-Lappen erzielt. Bei zwei Patienten bestanden ulzerierende Lymphknotenmetastasen eines Plattenepithelkarzinoms, die übrigen Tumore waren sämtlich Weichteilsarkome, jedoch unterschiedlichen gradings. Im Rahmen der präoperativen Diagnostik (DSA, MRT, Sonographie) konnten wir bei zwei Patienten ersehen, dass eine Gefäßrekonstruktion erforderlich werden würde, so dass der Eingriff interdisziplinär mit gefäßchirurgischer Unterstützung erfolgte. Eine R0-Resektion wurde in 7 Fällen erzielt, bei zwei Patienten wurde randbildend reseziert.

Ergebnisse: In allen Fällen konnte eine suffiziente Defektrekonstruktion durch einen ipsilateralen VRAM erzielt werden, lediglich in einem Fall war die Tumorresektion nach cranial so ausgedehnt, dass der kontralaterale Muskel verwendet werden musste. Mit Ausnahme eines Lappens, bei dem der Hautanteil nur in Anteilen überlebte, heilten alle Lappen vollständig ein. In acht Fällen waren ergänzende Defektdeckungen durch freie Hauttransplantate erforderlich.

Schlussfolgerung: Der myocutane VRAM ist eine zuverlässige und einfache Methode zur Defektrekonstruktion im Bereich der Inguinalregion. Die Entnahmemorbidität ist bei onkologischen Operationen vertretbar und übertrifft diejenige anderer lokoregionärer Lappen nicht. Der Lappen erfüllt die Erfordernisse einer sicheren und belastbaren Rekonstruktion insbesondere auch hinsichtlich der gelegentlich erforderlichen adjuvanten Strahlentherapie.