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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Ultracision®-Scheren: Einmalinstrumente versus resterilisierte Instrumente. Ergebnisse einer prospektiv vergleichenden Studie

Meeting Abstract

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  • D. Gärtner - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
  • K.D. Münz - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
  • corresponding author U. Hesse - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5182

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch616.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Gärtner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neben vielen Vorteilen wird häufig der Kostenfaktor als Nachteil des laparoskopischen Vorgehens aufgeführt. Die Verwendung teurer Instrumente, insbesondere Einmalinstrumente, ist entscheidend hierfür verantwortlich. Als häufig verwendete Instrumente in der laparoskopischen Chirurgie spielen Ultraschallscheren (Ultracision®) eine wichtige Rolle. Ziel dieser Studie war es die Zuverlässigkeit in der Funktion sowie den Bedienungskomfort von einmal resterilisierten Ultracisiongeräten und von Neugeräten vergleichend zu überprüfen.

Material und Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden alle laparoskopischen Operationen von April 2004 bis August 2005, bei denen an unserer Klinik von einem laparoskopisch erfahrenen Operateur eine Ultracisionschere® verwendet wurde. Die Wahl des Instrumentes (Neugerät oder von der Firma Vanguard, Berlin resterilisiertes Instrument) erfolgte ohne das Wissen des Operateurs. Postoperativ beurteilte der Operateur mittels Fragebogen die Parameter Betätigungskräfte, Schneidwirkung, Koagulationswirkung, Fehlermeldungen und störende Geräusche des Generators. Als statistischer Test zum Vergleich der Bewertungen zwischen beiden Gruppen wurde der Exact-Fisher-Test mit dem Signifikanzniveau p<0,05 verwendet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 51 Neugeräte und 49 resterilisierte bewertet. Der Unterschied in der Beurteilung der Betätigungskräfte war zwischen beiden Gruppen nicht signifikant (resterilisiert 95,5% optimal vs. neu 94,1%). Die Schneidwirkung wurde bei den resterilisierten Geräten in 87,8% mit optimal bewertet gegenüber 86,3% bei den Neugeräten, die Koagulationswirkung bei 87,7% der resterilisierten optimal gegenüber 88,2% bei den Neugeräten. Beide Unterschiede waren nicht signifikant. Fehlermeldungen und störende Geräusche gab es in beiden Gruppen ebenfalls in vergleichbarer, geringer Anzahl (4 versus 4 bzw. 3 versus 2). 6 Einmalscheren und 2 resterilisierte Scheren mussten wegen anhaltender Probleme (Funktionsverlust, Gerätebeschädigung) während der Operation ausgetauscht werden. Dieser Unterschied war ebenfalls nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass einmal resterilisierte Ultracisionscheren® in gleichem Maße zuverlässig funktionieren und den gleichen Bedienungskomfort für den Operateur bieten wie Einmalscheren. Die Verwendung von resterilisierten Instrumenten führt zu einer deutlichen Kostenreduzierung (ca. 200€ pro Schere) und trägt damit zur Steigerung der Effizienz laparoskopischer Operationen bei. Weitere Studien müssten die Frage klären, ob diese Geräte auch mehrfach ohne Einbußen in Funktionalität und Bedienungskomfort resterilisiert werden könnten.