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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Bedeutung der Phosphorylierung des Retinoblastom-Proteins bei der Karzinogenese des Barrettkarzinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author A. Braun - Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie Universitätsklinikum Tübingen
  • D. Stüker - Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie Universitätsklinikum Tübingen
  • A. Königsrainer - Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie Universitätsklinikum Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5534

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch456.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Braun et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit einem Barrett-Oesophagus besitzen ein erhöhtes Karzinomrisiko. Da die histologische Identifikation von praemalignen Veränderungen schwierig ist, sind zusätzliche Parameter bei der Diagnostik notwendig. Die Studie untersuchte die Funktion und den Stellenwert des Retinoblastom-Proteins (pRb) im Rahmen der Karzinogenese des Barrettkarzinoms.

Material und Methoden: 20 Patienten mit einem Barrettkarzinom, 10 Patienten mit einer Intraepithelialen Neoplasie und 5 Kontrollpatienten mit einer Refluxoesophagitis wurden eingeschlossen. Die Gewebeproben der 20 Barrettkarzinome wurden bei der Oesophagektomie entnommen. Bei den Patienten mit Intraepithelialer Neoplasie (42 Biopsien) und den Kontrollpatienten (20 Biopsien) wurden endoskopisch 62 Stufenbiopsien des Oesophagus entnommmen. Die phosphorylierte - und unphosphorylierte pRb-Expression wurde durchflußzytometrisch bestimmt.

Ergebnisse: Bei 85% (17/20) der Barrett-Karzinome und bei 60% (6/10) der Intraepithelialen Neoplasien zeigte sich eine Expression des unphosphorylierten pRb während nur bei 20% (4/20) der Barrettkarzinome und 10% (1/10) der Intraepithelialen Neoplasien eine Expression der phosphorylierten Form des pRb nachweisbar war. Die Kontrollgruppe zeigte eine Expression des unphosphorylierten pRb von 40% (8/20), während bei 65% (13/20) eine Expression der phosphorylierten Form gezeigt werden konnte.

Schlussfolgerung: Die Expression des unphosphorylierten pRb wird häufig in Barrett-Karzinome gesehen. Bei Patienten mit einer Intraepithelialen Neoplasie des Barrettoesophagus zeigte sich eine geringer Expression der unphosphorylierten Form des pRb als bei den Karzinompatienten, jedoch eine höher pRB-Expression wie bei Pat mit Refluxoesophagitis. Die Expressionsanalyse des unphosphorylierten RB-Proteins könnte als zusätzlicher Überwachungsparameter neben der Histologie dienen.. Eine endgültige Beurteilung der pRb-Phosphorylierung und deren Stellenwert bei der Karzinogenese des Barrett-Karzinoms bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten.