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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Bronchioalveoläres Karzinom als Zufallsbefund- Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Siegmund - St. Josef- Krankenhaus Giessen, Giessen,Deutschland
  • M. Hirschburger - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland
  • A.W. Stertmann - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland
  • J. Schabram - St. Josef- Krankenhaus Giessen, Giessen,Deutschland
  • W. Padberg - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie der Universität Giessen, Giessen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4442

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch451.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Siegmund et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das bronchoalveoläre Karzinom ist eine Sonderform des Adenokarzinoms. Es handelt sich um einen höherdifferenzierten, diffus infiltrierend wachsenden Tumor, der etwa 1-5 % aller malignen Lungentumoren ausmacht. Er zeichnet sich durch ein pneumonisches Wachstumsmuster unter Nutzung der vorgegebenen Lungenstruktur aus, kann auf einen Lungenlappen begrenzt sein oder auch diffus auftreten. Es können radiologisch unregelmäßige kleinfleckige Infiltrate, Konsolidierungen mit positiven Aerobronchogramm, multiple kleine Nodularitäten, "Tree in Bud" Phänomene, größerer Nodularitäten mit Halozeichen oder Kavitationen und Milchglastrübung auftreten.Differntialdiagnostisch sollte immer an eine bakterielle oder atypische Pneumonie, eine Tuberkulose, eine Alveolarkarzinose oder ein primär extrapulmonales Adenokarzinom sowie an Hämorrhagien gedacht werden.

Material und Methoden: Eine 49jährige Patientin wurde mit der Verdachtsdiagnose eines pulmonalen Infektes in die Klinik eingewiesen. Sie litt an rezidivierenden Atemwegserkrankungen und allgemeinen Schwächegefühl. Nebenbefundlich besteht seit Jahren ein Mikräneleiden. Bei Einlieferung hatte die Patientin einen trockenen Reizhusten, kein Fieber. Die Laboruntersuchung ergab ein mäßig erhöhtes CRP.

Ergebnisse: Die Röntgen-Thorax- Aufnahme zeigte einen kavernösen Prozeß im linken Unterlappen. Der Abszeß wurde bereits in einer anderen Klinik drainíert und antibiotisch behandelt. Nach keinerlei Befundbesserung wurde die Patienten zur operativen Sanierung des Prozesses vorgestellt.Wir führten zunächst eine atypische Keilexzision des linken Lungenunterlappens durch. Bei der histologischen Aufarbeitung des entnommenen Gewebes fand sich neben einer ausgeprägten konfluierenden und abszedierenden Pneumonie auf dem Boden einer eitrigen Bronchitis als Zufallsbefund ein bronchiolo-alveoläres Adenokarzinom. Eine Nachoperation mit subtotaler Resektion des linken Unterlappens unter Belassen des Segmentes VI war aufgrund der nicht vollständigen Entfernung im Gesunden notwendig.

Schlussfolgerung: In der weiteren Dünnschicht-CT-Diagnostik des Thorax fand sich kein Hinweis auf eine weitere Tumormanifestation. Derzeit ist die Patientin beschwerdefrei.