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Klinisches Outcome nach Korrekturosteotomie des distalen Radius nach in Fehlstellung verheilter Fraktur
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Sowohl nach konservativer als auch nach operativer Therapie der distalen Radiusfraktur findet man eine Ausheilung in Fehlstellung, welche für den Patienten erhebliche Konsequenzen haben kann. Die schmerzhaft eingeschränkte Unterarmdrehbewegung durch Einstauchung des Radius sowie den relativen Ellenvorschub und dem daraus resultierendem Ulna-Impaction-Syndrom zwingen dazu die physiologischen Achsen-und Längenverhältnisse der Vorderarmknochen durch eine Korrekturosteotomie des distalen Radius mit Interposition eines Beckenspans wiederherzustellen. Ziel ist es durch die Reposition des Radioulnargelenkes und die Normalisierung der Belastungsverhältnisse im Radiokarpalgelenk eine befriedigendere Funktion im Handgelenk sowie Schmerzfreiheit zu erreichen.
Material und Methoden: Von 2002-2004 wurden in unserer Klinik 15 Korrekturosteotomien am distalen Radius bei 11 Frauen und 4 Männern durchgeführt. Die Patienten wurden sowohl durch einen radiodorsalen als auch radiopalmaren Zugang operiert. Die radiologische Bewertung berücksichtigt prä-und postoperativ die Achsen der Speichengelenkflächen wobei der dorsopalmare und der radioulnare Winkel gemessen wurden. Des Weiteren wurden das prä-und postoperative Bewegungsausmaß nach der Neutral-Null-Methode für dorsal/palmar, für ulnar/radial und für die Pro-und Supination erhoben. Vor und nach dem Korrektureingriff haben wir zur vergleichenden Bewertung der radiologischen und funktionellen Befunde sowie der subjektiven Beurteilung durch den Patienten selbst das Bewertungsschema nach Pechlaner zu Grunde gelegt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre (30-84 Jahre). Die durchschnittliche Follow-up Zeit betrug 12 Monate (5-32 Monate).Präoperativ ergaben sich für den dorsopalmaren und radioulnaren Winkel folgenden Werte: Radialabweichung 8°-20° (Median 15,3°, n=14), Dorsalabweichung 23°(n=9), Palmarabweichung 10°-30° (Median 19°, n=5). Postoperativ ergab sich bei einer Patientin ein erneuter Korrekturverlust mit zunehmender Verkürzung des Radius (Radialabweichung 14°, keine Palmar/Dorsalabweichung) sowie einen Ulnavorschub von 7 mm. Es erfolgte eine Längenkorrektur der Ulna. Bei den übrigen Patienten konnte postoperativ weder eine Dorsal-noch Palmarabweichung beobachtet werden, die Radialabweichung betrug im Mittel für die übrigen 13 Patienten 6,5° (0-16°). Durchschnittlich betrug das präopertive Bewegungsausmaß für dorsal/palmar 28°-0°-14°, für ulnar/radial 14,1°-0°-6° und für die Pronation/Supination 54°-0-27°. Postoperativ wurden im Durchschnitt folgenden Bewegungsausmaß festgestellt: dorsal/pamar: 57°-0°-29°, ulnar/radial 18°-0-16°, Pronation/Supination 72°/0/71°. Der durchschnitliche Zugewinn für dorsal/palmar beträgt 29°/15°, für ulnar/radial 3,9°/10° und für Pronation/Supination 18°/44°.
Schlussfolgerung: Durch adäquate Korrektur der in Fehlstellung verheilten Radiusfraktur könne Schmerzen reduziert und eine Verbesserung von Kraft und Beweglichkeit im Handgelenk erzielt werden. Die Patientenmehrheit ist mit dem operativen Ergebnis zufrieden.