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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Statine unterdrücken das Lymphozyten Homing in peripheren Lymphknoten

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Schramm - Abteilung für Thorax und Herzgefäßchirurgie, Uniklinikum des Saarlandes, Deutschland
  • M.D. Menger - Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Uniklinikum des Saarlandes, Deutschland
  • G. Weitz-Schmidt - Novartis Pharma AG, Preclinical Research, Basel, Schweiz
  • Y. Harder - Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Uniklinikum des Saarlandes, Deutschland
  • R. Schmits - Abteilung für Innere Medizin I, Uniklinikum des Saarlandes, Deutschland
  • H.J. Schäfers - Abteilung für Thorax und Herzgefäßchirurgie, Uniklinikum des Saarlandes, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4928

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch370.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Schramm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Homing von Lymphozyten in peripheren Lymphknoten wird von Adhäsionsmolekülen, insbesondere LFA-1, koordiniert. Statine können anti-inflammatorische Effekte durch die Inhibition von LFA-1 vermitteln. Es ist aber unklar, ob Statine auch das Homing von Lymphozyten hemmen können.

Material und Methoden: Mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie (IVM) untersuchten wir die Lymphozyten-Endothelinteraktionen in den hoch-endothelialen Venolen (HEVs) des zervikalen Lymphknotens der Maus.

Ergebnisse: Die IVM zeigte, dass die feste Adhäsion von Lymphozyten in den HEVs des zervikalen Lymphknotens kritisch von der LFA-1 Funktion abhängt. Die Anzahl der fest adhärenten Lymphozyten war im Vergleich zu Wildtypmäusen um ca. 58% niedriger in den Lymphknoten-HEVs LFA-1-defizienter Tiere (P<0.05). Die Behandlung mit Simvastatin erniedrigte die feste Adhäsion von Lymphozyten um 63% nach zwei Stunden (P<0.05 vs. Kontrollbehandlung mit Ethanol). Die histologische Untersuchung zeigte eine signifikant erniedrigte Zelldichte in Lymphknoten Simvastatin-behandelter Tiere um ca. 20% nach zehn Tagen (P<0.05 vs. Kontrollbehandlung mit Ethanol). Zusätzlich wurde gezeigt, dass das synthetische Statinderivat LFA878, welches nur die Funktion von LFA-1 inhibiert, aber keine Affinität zur HMG-CoA Reduktase besitzt, die feste Adhäsion von Lymphozyten in den HEVs des zervikalen Lymphknotens reduziert (P<0.05 vs. Kontrollen). Das Statinderivat LFA703 hatte keinen Effekt.

Schlussfolgerung: Das klinisch relevante Simvastatin und das Statinanalogon LFA878 hemmen die LFA-1-abhängige feste Adhäsion von Lymphozyten am Endothel der HEVs des zervikalen Lymphknotens in vivo. Dadurch können Statine das Homing von Lymphozyten in peripheren Lymphknoten unterdrücken. Diese aktuellen Daten weisen also auf eine mögliche zusätzliche Bedeutung von Statinen für die klinische Behandlung von adaptiven Immunerkrankungen hin.