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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Entwicklung einer anti-Tumor Immuntherapie gegen Magenkarzinom im Tiermodell

Meeting Abstract

  • corresponding author N.K. Van den Engel - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland
  • H.M. Hu - E.A. Chiles Research Institute, R.W. Franz Cancer Center, Portland OR, USA
  • R. Kammerer - Labor für Tumorimmunologie, Urologische Klinik, LMU München, München, Deutschland
  • M. Schiller - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland
  • D. Rüttinger - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland
  • K.W. Jauch - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland
  • W. Zimmermann - Labor für Tumorimmunologie, Urologische Klinik, LMU München, München, Deutschland
  • R.A. Hatz - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland
  • H. Winter - Chirurgische Klinik und Poliklinik, LMU München, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5475

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch338.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Van den Engel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Magenkarzinom ist bei Frauen die dritthäufigste und bei Männern die vierthäufigste tumorbedingte Todesursache in Deutschland. Da mehr als 50% der Patienten an Tumorrezidiven versterben, ist die Etablierung von alternativen Immuntherapiestrategien dringend erforderlich. Wir haben ein Magenkarzinommodell in SV40 large T-Antigen transgenen (T-Ag tg) Mäusen entwickelt. Die Mäuse bilden spontan Magentumore im Antrum und versterben im Alter von 100 Tagen an dem Tumor. Ziel dieser Arbeit war es, eine DC-basierte Vakzinierungsmethode gegen das spontane Magenkarzinom zu etablieren.

Material und Methoden: Die Magentumorzelllinie mGC8 wurde aus einem spontanen Magentumor einer T-Ag tg Maus etabliert. Die Immunogenität von mGC8 wurde mit Hilfe von Vakzinierungs/Rechallenge Versuchen ermittelt. Hierfür wurden C57BL/6 (wt) oder T-Ag tg Mäuse mit 10e7 bestrahlten mGC8 Zellen (100Gy) subkutan immunisiert. Zwei Wochen später wurden den vakzinierten Mäusen 3x10e6 mGC8 Zellen subkutan injiziert und das Tumorwachstum sowie das Langzeitüberleben transgener Mäuse bestimmt. DCs wurden aus dem Knochenmark von wt Mäusen durch Inkubation mit GM-CSF (50ng/ml) generiert. Diese wurden anschließend mit Tumorzellpartikeln von Proteasominhibitor-behandelten mGC8 beladen und wt Mäusen mit etablierten subkutanen mGC8 Tumoren injiziert. Die Induktion tumorspezifischer T-Zellen wurde mittels Zytokinfreisetzung (IFN-γ) nach Aktivierung mit DCs in vitro bestimmt.

Ergebnisse: mGC8 ist ein gering immunogener Tumor, da nur eine von 5 Mäusen (20%) durch die Immunisierung geschützt wurde. Stimulation mit aktivierten DCs induzierte tumorspezifische T-Zellen. Vakzinierung mit aktivierten DCs hemmte das Wachstum subkutaner mGC8 Tumore in wt Mäusen signifikant. Immunisierung von T-Ag tg Mäusen mit bestrahlten Tumorzellen hemmte das Wachstum des spontanen Magentumors nicht und führte zu keiner signifikanten Verlängerung des Überlebens.

Schlussfolgerung: Vakzinierung mit DCs welche mit Proteasominhibitor-behandelten Tumorzellen beladen werden, induziert therapeutisch wirksame tumorspezifische T-Zellen. Das spontane Magenkarzinommodell (SV40 large T-Antigen tg) ermöglicht die Entwicklung neuer Immuntherapiekonzepte des Magenkarzinoms.