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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Das Magenkarzinom bei jungen Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author R. Wießner - Chirurgische Klinik der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • H. Riemer - Chirurgische Klinik der Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • E. Klar - Chirurgische Klinik der Universität Rostock, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4995

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch276.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Wießner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Vor dem 40. Lebensjahr ist das Adenokarzinom des Magens sehr selten. Der Anteil junger Patienten liegt dabei zwischen 10% und 15%. In dieser Untersuchung werden besondere Aspekte des Magenkarzinoms bei jungen Patienten dargestellt, die verantwortlich sind für die unbefriedigende Behandlungssituation und den zum größten Teil chirurgisch wenig zu beeinflussenden Krankheitsverlauf.

Material und Methoden: Von Januar 1986 bis September 2005 wurden 532 Patienten aufgrund eines Magenkarzinoms in unserer Klinik operiert. Die Daten wurden retrospektiv hinsichtlich Tumorcharakteristik, Tumorlokalisation und Tumorstadium analysiert. Dabei wurde ein Vergleich zwischen jüngeren (Alter ≤ 40 Jahre, n = 39 (7%), medianes Alter 36 Jahre) und älteren Patienten (Alter > 40 Jahre, n = 493 (93%), medianes Alter 63 Jahre) vorgenommen.

Ergebnisse: Der Anteil männlicher (51%) und weiblicher (49%) Patienten war in der Gruppe der jüngeren Patienten gleich, während annähernd doppelt so viele männliche Patienten (64% vs. 36%) in der Gruppe der älteren Patienten erkrankten. Bei den jüngeren Patienten waren Karzinome vom diffusen Typ signifikant häufiger (87% vs. 43%; p < 0,05) vertreten. Im Gegensatz zum älteren Patientenkollektiv (16,4%) fanden sich bei den jungen Patienten mit 35,2% häufiger Karzinome des proximalen Magens. Nur 18% (vs. 21%) der jungen Patienten kamen in einem frühen Tumorstadium (T1/T2) zur Therapie und nur 5% (vs. 25%) hatten keine Lymphknotenmetastasen.

Schlussfolgerung: Daraus ergibt sich die These, dass sich eine Verbesserung der ansonsten fatalen Prognose des Magenkarzinoms bei jungen Patienten nur durch interdisziplinäre Behandlungsstrategien und insbesondere den generellen Einsatz neoadjuvanter Therapieregime mit Resektion nach Remission erhoffen lässt.