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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Abdominelle Notfalleingriffe durch Darminvagination bei Erwachsenen. Diagnostik, Therapie, Outcome

Meeting Abstract

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  • corresponding author U. Pohlen - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. Rieger - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • M. Kruschewski - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4550

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch263.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Pohlen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach der Appendizitis ist die Dünndarminvagination die häufigste Ursache des akuten Abdomens im Kindesalter. In 95% der Fälle ist die Ursache der kindlichen Invagination idiopathisch. Im Gegensatz hierzu ist die Dünn- und Dickdarminvagination im Erwachsenenalter eine seltene Diagnose, der meist ein pathologischer Befund zugrunde liegt Die Symptome sind unspezifisch und gehen am häufigsten mit abdominellen Beschwerden einher. Als Leitsymptome werden Übelkeit und Erbrechen mit dem klinischen Bild eines mechanischen Ileus beschrieben. Die Diagnose akutes Abdomen bei Invagination wird meist erst intraoperativ erkannt. In unserer Klinik wurden in den letzten 2 Jahren 7 Patienten mit akuten Abdomen wegen Invagination behandelt. Die nachfolgende Arbeit soll die Diagnostik und Therapie der intestinalen Invagination des Erwachsen aufzeigen.

Material und Methoden: 7 Patienten mit akuten Abdomen bei Invagination davon 6X Dünndarminvagination und 1x Dickdarminvagination. Bei 5 Patienten lag ein Ileus vor, ein Patient wurde mit V.a. Appendizitis laparotomiert.Diagnostik: 5 Patienten mit Sono und CT-Abdomen, 1 Patient mit Koloskopie. Ein Patient ohne weitere Diagnostik.OP: 6x Dünndarmsegmentresektion, 1x Hemikolektomie re.mit rad. Ligatur der Aa. –ileocolica, colica dextra

Ergebnisse: Die Diagnose stand bei 5 der Patienten mittels Abdomen CT und Sono schon fest. Folgende Entitäten wurden gefunden. 4x benigne Polypen (Dünndarm), 1x invaginiertes Meckel Divertikel, 1x Metastase eines bekannten malignen Melanoms. Bei der Dickdarminvagination handelte es sich um ein invaginiertes Colon ascendens Karzinom. Alle Patienten konnten komplikationslos entlassen werden. Das R0 resezierte T3 N0 M0 Kolonkarzinom wurde onkologisch korrekt resiziert und ist tumorfrei.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur kindlichen Invagination müssen alle adulten Invaginationen chirurgisch angegangen werden, denn dieser liegt zu über 90% ein pathologische Ursache zu Grunde. Bei V.a Invagination ist die Sonographie und CT-Untersuchung beweisend. Dünndarminvaguinationen sind in 95% der Fälle benigne. Eine Segmentresektion ist ausreichend. Dickdarminvaginationen sind 95% maligne. Hier muß immer eine onkologische Resektion durchgeführt werden.