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Korrelation der Gewebepenetration von Linezolid mit klinischen und laborchemischen Entzündungszeichen bei Infektionen im Fußbereich bei Diabetikern
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Methiclin-resistente Staphylokokken haben sich als ernsthaftes Problem mit bis zu 40 % verlängertem Krankenhausaufenthalt bei Patienten mit Diabetischem Fussyndrom (DFS) herausgestellt. Linezolid bietet eine sinnvolle Option in der Behandlung Gram-positiver Staphylokokken bei DFS, besonders bei resistenten Stämmen. Das Ziel dieser Studie war, die Penetration von Linezolid in das perinekrotische Gewebe bei infizierten Wunden von Patienten mit DFS zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Probenentnahme erfolgte im Rahmen des chirurgischen Wunddebridements und bei Grenzzonenamputationen unter stationären Bedingungen. Gewebekonzentrationen von Linezolid sind mit der HPLC-Methode bei 15 Patienten mit infizierter Wunde bei DFS am zweiten Tag nach Beginn der oralen Linezolidaufnahme (600 mg pro Tag ) im steady state untersucht worden. Die Penetrationsrate (Gewebekonzentration/Plasmakonzentration) wurde ermittelt und mit den systemischen Entzündungszeichen (Leukozyten, CRP, Temperatur) sowie den klinischen Infektzeichen (standardisierte Wunddokumentation mit Fotodokumentation) korreliert.
Ergebnisse: Adäquate Penetrationen mit einer Gewebe/Plasma- Rate von 101,7% (95%CI: 55,9;147,6) erbrachten höhere Linezolidkonzentrationen (9,6 mg/kg; 95% CI: 7,4; 11,8 mg/kg) als für klinisch relevante Kokken als notwendig angesehen werden (MIC90 für Methicillin-resistente Staphylokokken 4 mg/L). Die Gewebekonzentration von Linezolid korrelierte mit der Plasma-AUClast . Die Gewebe/Plasma-Rate korrelierte mit den systemischen Inflammationsparametern (CRP: Koeffizient 0,73; p<0,01; Serum-Albumin: 0,68; p<0,05; Temperatur: 0,6; p<0,05). Die systemischen Infektzeichen (Leukozyten, CRP, Temperatur) sowie die lokalen Infektzeichen (Fotodokumentation ) waren rückläufig.
Schlussfolgerung: Linezolid erreichte eine adäquate Gewebekonzentration in perinekrotischen Arealen bei infizierten Wunden von Patienten mit Diabetischem Fussyndrom. Die Gewebepenetration korrelierte mit den klinischen (Besserung des Lokalbefundes, Wundheilung) und systemischen (Rückgang von Leukozyten, CRP, Temperatur) Entzündungswerten. Die erhobenen Daten zeigen eine hohe Wirksamkeit in der Behandlung von infizierten Wunden bei Diabetikern.