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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Was nützt die Abdomensonographie zur Detektion von kolorektalen Lebermetastasen im Rahmen der Tumornachsorge?

Meeting Abstract

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  • corresponding author U. Pohlen - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • T. Albrecht - Klinik für Radiologie Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. Rieger - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4552

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch237.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Pohlen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach kurativer Resektion eines kolorektalen Karzinoms werden Patienten alle 6 Monate hinsichtlich einer möglichen Lebermetastasierung mittels Abdomensonographie untersucht.In unseren ersten Untersuchungen entwickelten 339 Patienten von 1615 Patienten welche sich in den Jahren 1992-2002 in unserer Nachsorge befanden kolorektale Lebermetastasen. Erstindikator war bei 258(76%) Patienten eine CEA-Erhöhung. Klinisch symptomatisch waren 72 (21%). Die Abdomensonographie konnte bei 9 (3%) Patienten Lebermetastasen detektieren. Von den 9 Patienten bei welchen die Abdomensonographie Erstindikator einer Lebermetastasierung war konnte bei inoperablen Befund kein Patient reseziert werden. Da die Abdomensonographie extern durchgeführt wurde führten wir eine Befragung der betreuenden Kollegen mittels Fragebogen durch um eine Erklärung für das schlechte Abschneiden der Abdomensonographie zu bekommen.

Material und Methoden: 212 Hausärzte welche Patienten mit Lebermetastasen betreuten konnten ausfindig gemacht werden. Diesen wurde ein Fragebogen zugesandt. Dieser Fragebogen erfasste: Ausbildung des Arztes, Erfahrung mit der Ultraschalldiagnostik, Alter und Typ des verwandten Sonographiegerätes.Unterteilt wurden die Gräte in: Low range (nur schwarz-weiß, Preis ca. 25.000 Euro), Mind rang (mit Farbe, ca 25-50.000 Euro), High range (50-100.000 Euro) und Premium (> 100.000 Euro)

Ergebnisse: Von den 212 angeschrieben Ärzten schickten 97 (46%) einen auswertbaren Antwortbogen zurück. Folgende Ärzte betreuten die Patienten: Internisten (n=56), Radiologen (n=15), Allgemeinmediziner (n=14), praktische Ärzte (n=7), Urologen (n=4), Chirurgen (n=1). Die eingesetzten Sonographiegeräte wurden wie folgt bewertet: 89xLow range (92%), 7xMind range (7%), 1x high range(1%), kein Premium Gerät. Gerätealter: 7x Neugerät, 31x 5 Jahre, 41x 10 Jahre, 16x 15 Jahre, 2x 20 Jahre.Schallerfahrung: 10x<5 Jahre, 30x 10 Jahre, 57x >10 Jahre.Sonographien/Jahr: 25x<500, 27x 500, 20x 1000, 25x >1000

Schlussfolgerung: Aus folgenden Gründen versagt die Sonographie zur Frühdetektion von kolorektalen Lebermetastasen:1.Die breite Streuung der Patienten auf verschieden qualifizierte Untersucher. 2. Die eingesetzten Sonographiegeräte sind zu 92% billigere Geräte und zu 60% 10 Jahre und älter. 3. 54% der Untersucher machen nur 500 oder < als 500 Sonographien /Jahr.Die Sonographie in der jetzigen Konstellation ist zur Detektion von kolorektalen Lebermetastasen im Rahmen der Tumornachsorge ungeeignet