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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Optimierte Biokompatibilität durch Titanisierung eines Polypropylennetzes zur Hernienreparation ?

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Junge - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • R. Rosch - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • A. Schachtrupp - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • C. Krones - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • U. Klinge - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • M. Stumpf - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen
  • V. Schumpelick - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4662

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch232.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Junge et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Titan und seine Legierungen werden in weiten Teilen der Chirurgie eingesetzt. Die Vorteile dieses Materials zu Implantationszwecken liegen in seiner Korrosionsresistenz und guten Biokompatibilität. Für die Hernienchirurgie wurde ein titanisiertes Polypropylennetz entwickelt, welches eine verbesserte Biokompatibilität verglichen mit konventionellen Netzmaterialien haben soll.

Material und Methoden: Um den reinen Einfluß der Titanisierung auf die Biokompatibilität in-vivo zu analysieren erfolgte die Implantation in einem standardisierten Tiermodell. Verglichen wurde ein titanisiertes monofilamentäres, großporiges, leichtgewichtiges Poylpropylennetz (PP+T) mit einem reinen strukturgleichen nicht titanisierten Poylpropylennetz (PP). In jeweils 3 Sprague Dawley Ratten erfolgte die subkutane Implantation eines der Netzmaterialien und Analyse der Biokompatibilität nach 56, 84 und 182 Tagen. Dabei wurde das Ausmaß der perifilamentären Entzündungs- und Bindegewebsreaktion wie auch die zelluläre Reaktion (TUNEL, Ki67) verglichen.

Ergebnisse: Beide Netzmodifikationen zeigten bis zu einer Implantationszeit von 182 Tagen eine gute Biokompatibilität. Die makroskopische Beurteilung fand sich unauffällig. Die Fremdkörperreaktion war sowohl in der PP, als auch der PP+T Gruppe durch eine moderate Entzündungsreaktion im direkten perifilamentären Bereich charakterisiert. Ein Vorteil der PP+T Gruppe im Vergleich zur reinen PP Gruppe konnte in keinem der analysierten Parameter aufgezeigt werden.

Schlussfolgerung: Eine Optimierung der Fremdkörperintegration durch Titanisierung konnte in der vorliegenden Studie nicht nachgewiesen werden. Die in beiden Gruppen nachweisbare gute Biokompatibilität ist am ehesten durch die monofilamentäre, großporige und leichtgewichtige Konstruktion der Netzmaterialien bedingt.