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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Hämoxygenase-1 Blockade führt zu massiver Inhomogenität der regionalen intestinalen Perfusion nach Gallengangsligatur

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Scheingraber - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • S. Messner - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • S. Goger - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • S. Matt - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • K. Abel - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • M.K. Schilling - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • M.D. Menger - Institut für Klinische und Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5704

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch150.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Scheingraber et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Obstruktion des Gallenabflusses mit der daraus resultierenden Verknappung des Gallensäurengehaltes im Darm wird als mögliche Ursache intestinaler Permeabilitätsstörungen diskutiert. Über das Auftreten intestinaler Perfusionsstörungen liegen für das Modell der Gallengangsligatur (BDL) noch keine Daten vor. Ziel der vorliegenden Studie war, die regionale Darmperfusion nach BDL zu untersuchen, und dabei die Bedeutung des endogenen Vasodilators Hämoxygenase-1 (HO-1) zu klären.

Material und Methoden: Bei 12 Sprague Dawley Ratten wurde eine BDL durchgeführt. Sechs Tiere erhielten gleichzeitig 10 µmol/kg KG SnMP-IX zur Blockade der HO-1. Die nicht behandelten Tiere dienten zur Kontrolle. Die regionale Darmperfusion wurde mittels eines neuen minimal-invasiven Testverfahrens (IC-View, Fa. Pulsion Medical Systems, München), welches sich die Autofluoreszenz von nahinfrarot-Laser-induziertem Indocyaningrün (ICG) zu Nutze macht, nach Gabe eines Bolus ICG (0,25mg/kg KG) vor BDL sowie 3 Tage danach bestimmt. Hierzu wurde die mean pixel intensity dreier "regions of interest" (ROIs) mit Hilfe einer speziellen Software (IC-calc, Fa. Pulsion Medical Systems, München) in relative Perfusionsquotienten auf eine definierte Referenz berechnet. Die Messung der Darmperfusion erfolgte zunächst in Bezug der Darmwand- und Mesenteriumperfusion zur Mesenterialwurzel, dann weiter in Bezug von benachbarten Darmwandabschnitten und zuletzt an einer Stelle der Darmwand in Bezug zum Mesenterium. Veränderungen bzw. Variabilitäten der Perfusion sind in Prozent dargestellt.

Ergebnisse: BDL führt zu einer tendenziell geringeren Mesenterial- und Darmwandperfusion mit typischen fleckigen minderperfundierten Arealen entlang des Dünndarms (Abbildung 1 links [Abb. 1]). Blockade von HO-1 bewirkte eine drastische Inhomogenität der intestinalen Perfusion mit signifikanter Abnahme der antimesenterialen Perfusion (Abbildung 1 rechts [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Mittels der ICG-Fluoreszenzmessung konnten wir erhebliche Störungen der Homogenität der intestinalen Perfusion nach BDL ausfindig machen. Unsere Daten geben Hinweis, dass dabei endogenes HO-1 der intestinalen Perfusionsstörung entgegenwirkt. Die bei BDL postulierte vermehrte intestinale Translokation muss als Folge dieser Perfusionsausfälle angesehen werden.