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Langzeit-Ergebnisse von multiviszeralen Resektionen beim rezidivierten Ovarialkarizinom
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Einleitung: Trotz verbesserter Operationstechniken und Chemotherapieregime entwicklet ein Grossteil der Patientinnen mit primären Ovarialkarzinum im Rahmen einer Erkrankungen ein Tumorrezidiv. Aufgrund fehlender Daten in der Literatur ist die Rolle des radikalen multiviszeralen Tumordebulkings in der Behandlung des rezidivierten Ovarialkarzinoms unklar. Ziel dieser retrospektiven Studie war es den Einfluss einer maximalen Tumorreduktion auf das langfristige Überleben von Patienten mit einem rezidivierten Ovarialkarzinom zu untersuchen.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 246 multiviszerale Resektionen bei 240 Patientinnen zwischen 2000 und 2005 durchgeführt. Das mediane Alter der Patientinnen war 54 Jahre. Das Tumorausmass, Tumorlokalisation und Tumorrest wurde intraoperativ und standardisiert prospektiv dokumentiert.
Ergebnisse: Ergebnisse: Unter Einsatz von multivsizeralen Operationstechniken gelang bei 45% der Patientinnen eine R0 Resektion zu erreichen und weitere 26% hatten einen Tumorrest < 2 cm.Insgesamt wurden folgende operative Prozeduren durchgeführt: Dünndarmresektionen (38%), Dickdarmresektionen (47%), Magenresektionen (3%), Splenektomien (4%), Pancreasresektionen (7%), Leberresektionen (7%), Nephrektomien (3,5%) Blasenteilresektion (9,5%) und andere (32,5%). Die perioperative Mortalität betrug 6%. Die häufigsten postoperativen Komplikationen waren Subileus (8,2%), Nachblutung (6,7%) und Anastomoseninsuffizienz (4,4%). Das progressionsfreie Überleben nach 3- betrug 60% für R0 resezierte Patientinnen und 35% für Patientinnen mit makroskopischen Tumorrest.
Schlussfolgerung: Das radikale multiviszerale Tumordebulking ist mit geringer Morbidität und Mortalität bei Patientinnen mit rekurrentem und vortherapiertem Ovarialkarzinom durchführbar. Hierdurch lässt sich bei fast der Hälfte der Patientinnen eine komplette makroskopische Tumorfreiheit erreichen, was zu einer Verbesserung der langfristigen Prognose führt. Aufgrund der hohen Inzidenz von multiviszeralen und hepatobiliären Prozeduren sollten die Eingriffe ausschließlich von onkologisch erfahrenen interdisziplinären Teams durchgeführt werden.