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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Laparoskopische Chirurgie bei Endometriose mit intestinaler Beteiligung

Meeting Abstract

  • corresponding author H. Kessler - Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • P. Oppelt - Frauenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • S. Malur - Frauenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • M.W. Beckmann - Frauenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • W. Hohenberger - Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4646

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch063.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Kessler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Ziel in der Behandlung der symptomatischen Endometriose besteht in der vollständigen operativen Sanierung. Die primäre Laparotomie wurde bisher häufig als der operative Standardzugang bei Mitbefall des Darms angesehen. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit Erfahrungen im laparoskopischen Vorgehen bei Vorliegen einer Darmendometriose.

Material und Methoden: Von November 2000 bis Juni 2005 wurden 27 Patientinnen mit Endometriose des kleinen Beckens und/oder Befall von Dünndarm, Colon oder Rektum laparoskopisch operiert. Bei Fällen von Endometriose im rektovaginalen Abschnitt wurde zuerst eine transvaginale Exzision durchgeführt, dann das Rektum zirkulär mobilisiert und der Endometrioseherd, je nach Ausdehnung und Tiefeninfiltration, durch eine laparoskopisch assistierte tiefe Rektumresektion oder eine oberflächliche Abtragung aus der Rektumwand entfernt.

Ergebnisse: Das mediane Lebensalter lag bei 34 Jahren (22 - 54). Neunzehn Patientinnen waren abdominell voroperiert. Die Appendix und der Dünndarm waren in jeweils drei Fällen betroffen, das Sigma bei vier und das Rektum bei 23 Patientinnen befallen. Zum Teil lag ein mehrfacher Befall vor. Dementsprechend erfolgten drei Appendektomien, drei Dünndarmresektionen, zwei Sigma-Rektumresektionen, neun Wandexzisionen aus Sigma oder Rektum und 14 laparoskopisch assistierte tiefe anteriore Rektumresektionen. In einem Fall musste wegen der Ausdehnung des Befalls im kleinen Becken zu offenem Vorgehen konvertiert werden. Es trat eine postoperative Anastomoseninsuffizienz nach tiefer Rektumresektion auf, die nach Anlage eines protektiven Loop-Ileostomas am 6. postoperativen Tag folgenlos ausheilte. Bei einer Patientin musste am 8. postoperativen Tag eine Appendektomie wegen akuter Appendizitis durchgeführt werden. Jeweils ein Fall von postoperativen Defäkationsschmerzen und Harnwegsinfektion wurde konservativ behandelt.

Schlussfolgerung: Eine Endometriose im Bereich des Beckens unter Mitbefall des Rektums erfordert im allgemeinen eine Rektumsegmentresektion, seltener lediglich eine Wandexzision. Unsere Erfahrungen bestätigen, dass ein laparoskopisches Vorgehen auch bei fortgeschrittener Endometriose, die Dünn- oder Dickdarm mitbefallen hat, sicher und wirksam laparoskopisch möglich ist.