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Komplikationskonferenz- Ein Beitrag zur Qualitätssicherung?
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
In den letzten 6 Jahren haben wir in unserer Klinik zunehmend Erfahrung in der Qualitätssicherung gesammelt. Neben den externen Maßnahmen führen wir intern monatlich eine Komplikationskonferenz und wöchentlich eine interdisziplinäre Tumor- und Problemfallkonferenz durch, wenden Infektions-und Komplikationsbögen an und werten einen Patienten– und Personalfragebogen aus. In diesem Vortrag möchten wir uns auf die Komplikationskonferenz mit der Infektionsstatistik beschränken und unseren Umgang mit möglichen Fehlern und den Einfluss auf die Qualität darstellen.
Material und Methoden
1998 begannen wir mit der Aufarbeitung von Infektions- und Komplikationsbögen, die wir selbst entwickelt und zu jedem Patienten geführt haben. Damit konnten wir auf einem Bogen den Vorgaben zur nosokomialen Infektion genügen und gleichzeitig die Komplikationserfassung durchführen. Nach vorbereitender Aufarbeitung der jeweiligen Epikrise werden die Ergebnisse monatlich in einer allen Mitarbeitern des Krankenhaus offenen Komplikationskonferenz ausgewertet und soweit möglich, Schlussfolgerungen gezogen. In Zusammenarbeit mit dem unsere Klinik betreuenden mikrobiologischen Institut werden 1/2jährlich ein stations- bzw. krankenhausspezifisches Resistogramm und eine hauseigene Keimstatistik erstellt.
Ergebnisse
Im Verlauf konnten wir einen Rückgang der nosokomialen Infektionen von 5,1% auf 4,1% und der Wundinfektionen von 3,9% auf 2,6% erreichen. Die eingriffsspezifische Komplikationsrate konnte von 7,2% auf 5,7% gesenkt werden und die allgemeinen Komplikationen von 4,3% auf 3,3%. Durch die zunehmende Integration der Auswertung in unsere elektronische Krankenakte sind wir nun in der Lage, die Komplikations- und Infektionsrate in Abhängigkeit von der ASA-Klassifikation und der durchgeführten Operation zu erstellen.
Schlussfolgerung
Eine komplette Komplikations- und Infektionserfassung für alle Patienten einer Fachabteilung ist sehr aufwendig. An Hand unserer Daten können wir zeigen, dass sich dieser hohe Aufwand lohnt, weil durch regelmäßige Komplikations- und Infektionskonferenzen vor allem das Problembewusstsein der Mitarbeiter geschult wird und sowohl Komplikations- als auch Infektionsraten gesenkt werden können.