gms | German Medical Science

122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Der Einfluß des RANTES-403 Genpolymorphismus auf den Langzeitverlauf nach orthotoper Lebertransplantation

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author M. Kraus - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • A. Uhrig - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • C. Moench - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • G. Otto - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3441

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch744.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Kraus et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung

Chemokine können über die Rekrutierung von Leukoyzten sowohl protektiven als auch schädigenden Einfluß auf Rejektionen nach humaner orthotoper Lebertransplantation haben. Für die RANTES-Promoterregion ist an Position -403 ein Basentausch (G/A) bekannt, der mit einer erhöhten RANTES-Expressionsrate einhergeht. Da eine gesteigerte hepatische RANTES-Synthese den Verlauf nach Transplantation entscheidend beeinflussen kann, haben wir die Auswirkung des RANTES -403 Polymorphismus auf das Organüberleben und die Rejektionshäufigkeiten untersucht.

Material und Methoden

Genomische DNA wurde aus EDTA-Blut von lebertransplantierten Patienten extrahiert. Die Analyse des RANTES -403 Polymorphismus erfolgte mittels PCR und Schmelzkurvenanalysen nach Hybridisierung mit FRET (Fluorescence Resonance Electron Transfer)-DNA-Sonden (Lightycler).

Ergebnisse

n=192 Patienten (66% Männer; 34% Frauen), die im Zeitraum 09/1997 und 03/2004 lebertransplantiert wurden, wurden untersucht. Das Alter der Patienten lag zwischen 16 und 69 Jahren (Median: 53). 124 Patienten (64%) waren homozygot für das G-Allel des RANTES -403 Polymorphismus (G/G), bei 57 Patienten (30%) lag der G/A-Genotyp vor und bei 11 Patienten (6%) der A/A-Genotyp. Kaplan-Meier-Analysen des Patienten- und Transplantatüberlebens ergaben in der Gruppe des A/A-Genotyps (n=11) keinen Organverlust, alle Patienten leben aktuell. Im Vergleich dazu, verloren in der G/G-Gruppe n=26 (21%; davon 17 Patienten verstorben) und in der G/A-Gruppe n=12 (21%; davon 8 Patienten verstorben) Patienten ihr Transplantat. Somit lagen die 5 Jahres-Überlebensraten für den A/A-Genotyp bei 100% sowie für den G/A- und A/A-Genotyp bei 79% (log rank test; p=0,10). Hinsichtlich der Rejektionshäufigkeiten konnte in keiner Patientengruppe ein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden: Sie betrugen 27,6% in der G/G-Gruppe, 33,3% in

Schlussfolgerung

Patienten, die homozygot für das A-Allel des RANTES -403 Polymorphismus waren zeigten ein exzellentes Transplantat- und Patientenüberleben. Möglicherweise führt der durch das A-Allel erhöhte RANTES-Spiegel, über die Beeinflussung der Leukozyten-Endothelzellinteraktion, zu einer Protektion vor Entzündung und Rejektion (Schenk et al. Transplant Int 2000; 13:147). Weitere Untersuchungen an größeren Patientenzahlen müssen diese Ergebnisse belegen und den Mechanismus der RANTES-Wirkung auf das Organüberleben aufklären.