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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Lymphknotenbefallsmuster extrathyreoidaler Schilddrüsenkarzinome im Kindesalter

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Brauckhoff - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • J. Gruber - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • S. Kittel - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • K. Brauckhoff - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • U. Bilkenroth - Institut für Pathologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • O. Gimm - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • J. Ukkat - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • P. Nguyen-Thanh - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland
  • H. Dralle - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3166

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch730.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Brauckhoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Untersuchungen zum Lymphknotenbefallsmuster bei pädiatrischen Patienten mit extrathyreoidalen Schilddrüsenkarzinomen wurden bislang nicht durchgeführt.

Material und Methoden

In die retrospektive Analyse wurden 37 Patienten ≤ 18 Jahre mit extrathyreoidalen Schilddrüsenkarzinomen (medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC), n=11; papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC), n=26), die in einem Zehnjahreszeitraum in unserer Klinik operiert wurden, eingeschlossen. Alle Patienten wurden entsprechend des Vierkompartimentmodells total thyroidektomiert sowie systematisch zervikal und befundabhängig mediastinal lymphadenektomiert.

Ergebnisse

Bilaterale Schilddrüsenkarzinome wurden bei 10 Patienten mit MTC und bei 14 Patienten mit PTC gefunden (p=0,03). Alle Patienten hatten zervikale Lymphknotenmetastasen. Patienten mit MTC hatten in mindestens einem lateralen zervikalen Kompartiment Lmyphknotenmetastasen. PTC-Patienten wiesen dagegen nur in 73% laterale Lymphknotenmetastasen auf (n=19). Ein Befall mediastinaler Lymphknoten wurde nur bei Patienten mit MTC (n=7, p<0,0001) nachgewiesen. In einem medianen Nachbeobachtungszeitraum von 37 Monaten, waren 5 Patienten mit MTC verstorben, während alle Patienten mit PTC lebten (p=0,03).

Schlussfolgerung

Aus der Tatsache, daß Kinder und Jugendliche mit extrathyreoidalen MTC ein höheres Risiko für einen fortgeschrittenen zervikomediastinalen Lymphknotenbefall und eine schlechtere Langzeitprognose im Vergleich zu Patienten mit einem PTC haben, ergibt sich die Notwendigkeit eines radikaleren Resektionskonzeptes bei pädiatrischen extrathyreoidalen MTC.