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Sind Drainagen bei Schilddrüsenresektionen tatsächlich erforderlich?
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Viele Chirurgen legen am Ende einer Schilddrüsenresektion eine Saugdrainage in die Schilddrüsenloge. Der Stellenwert dieser Drainage ist umstritten, weil einige randomiserte Studie keine Vorteile erkennen lassen.
Material und Methoden
Die Literaturanalyse offenbarte 7 randomisierte Studien, die überprüften, ob eine Drainageeinlage bei der Schilddrüsenresektion die Komplikationen verminderte. Alle Daten wurden gemäß den Anforderungen der Cochrane Collaboration extrahiert und einer Metaanlyse (REVMan 2) unterzogen. Der Behandlungseffekt wurde als relatives Risiko (RR) einschließlich des 95%-Konfidenz-Intervalls angegeben.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 895 Patienten in die Studien aufgenommen. 448 wurden ohne Drainage operiert. Das relative Risiko für Nachblutungen betrug 1,1 (KI 0,5-2,4), für Reoperationen 0,6 (KI 0,1-2,7) und für Komplikationen 0,85 (KI 0,5-1,4).
Schlussfolgerung
Die routinemäßige Einlage von Drainagen bedarf einer zusätzlichen Rechtfertigung. Der Verzicht auf eine Drainage scheint die Komplikationsrate nicht zu erhöhen. [Abb. 1]