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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Therapie Kongenitaler Naevi: Literaturübersicht und eigene Erfahrungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author U. von Fritschen - Markus-Krankenhaus, Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt a.M., Deutschland
  • K. Exner - Markus-Krankenhaus, Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt a.M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3171

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch641.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 von Fritschen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Melanozytische Naevi treten bei 1 % der Neugeborenen auf. Die Mehrzahl dieser Veränderungen ist benigne. Große kongenitale Naevi sind jedoch nicht nur stigmatisierend, sondern gehen mit einem deutlich gesteigerten Risiko zur Entwicklung eines malignen Melanoms einher. Häufig infiltrieren Melanocyten hierbei Hautanhangsgebilde oder sogar subdermale Strukturen wie Muskulatur und Nerven. Das Risiko für eine maligne Transformation steigt mit der Größe der Läsion und kann bereits vor der Pubertät auftreten oder sogar schon bei Geburt vorliegen. Die effektivste Therapie besteht in der vollständigen Resektion des Befundes. Allerdings sind dieser Methode je nach Ausdehnung und Lokalisation Grenzen gesetzt. Der Stellenwert alternativer Verfahren, ist bisher unklar, da sie das maligne Potential nicht eliminieren und die Nachuntersuchung erschweren können.

Material und Methoden

Insgesamt 54 große Naevi wurden von 1985 - 2003 behandelt. Eine vollständige Exzision wurde angestrebt. Dermabrasio oder Laserablation kamen in geeigneten Fällen zur Anwendung. Der eigene Algorithmus und die Literatur werden dargestellt.

Ergebnisse

Eine serielle Exzision wurde vorwiegend an Stamm und Extremitäten vorgenommen, wenn die vollständige Resektion in 3 oder weniger Sitzungen zu erzielen war. Besonders bei einer Lokalisation an Kopf und Nacken erfolgte die Deckung mit expandierten Transpositionslappen. Bei Befall des Gesichtes wurde in der Regel multimodal mit expandierten Vollhauttransplantaten und Lappenplastiken vorgegangen. Der Stammbereich war die häufigste Lokalisation für eine erfolgreiche unimodale Behandlung. Bei sehr ausgedehnten Befunden oder Befall von Perineum und Genitale wurde die Resektion auf Areale beschränkt, die vorhersehbar ein besseres ästhetisches und funktionelles Ergebnis als die originäre Läsion erwarten ließen. Zum Teil konnte bei benignen oder nicht resektablen Veränderungen das Erscheinungsbild durch Dermabrasio gebessert werden.

Schlussfolgerung

Die schlechte Prognose eines fortgeschrittenen Melanoms und die Heilbarkeit einer frühen Veränderung machen häufig schon im Kleinkindesalter eine Diagnostik und Therapie dieser stigmatisierenden Veränderung erforderlich. Ein differenzierter, multimodaler Therapieansatz versucht hierbei onkologische Risiken ebenso zu berücksichtigen wie ästhetisch-funktionelle Aspekte. [Abb. 1]