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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Diagnose, Therapie und Prävention der Osteopathie nach Lebertransplantation

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Hommann - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, Universitätsklinikum Jena
  • D. Kämmerer - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, Universitätsklinikum Jena
  • A. Kornberg - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, Universitätsklinikum Jena
  • G. Lehmann - Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum Jena
  • G. Hein - Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum Jena
  • U. Settmacher - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, Universitätsklinikum Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3881

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch622.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Hommann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Reduktion transplantationsinduzierter Nebenwirkungen und die Erhaltung der Lebensqualität sind aktuelle Herausforderungen der postoperativen Behandlung nach Lebertransplantation. Insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen findet sich bereits präoperativ oft eine manifeste Osteopathie.

Material und Methoden

Wir initiierten eine klinische prospektive randomisierte Studie von Juni 1998 bis Juni 2003, in die wir 60 Lebertransplantations-Patienten einschlossen. Bei diesen wurde die Knochendichte präoperativ sowie drei, sechs und zwölf Monate nach Lebertransplantation gemessen. Die Osteodensitometrie erfolgte als DXA an Lendenwirbelsäule und Schenkelhals und als pQCT am Radius distal. Zur Prävention und Therapie der Osteoporose wurden randomisiert Kalzium und Vitamin D per os (Gruppe 1/ 32 Patienten) sowie Kalzium und Vitamin D per os und das Bisphosphonat Bondronat 2 mg i. v. (Gruppe 2/ 28 Patienten) appliziert.

Ergebnisse

In Lendenwirbelsäule und Schenkelhals zeigte sich eine dramatische Abnahme der Knochendichte (bis 5 %) bei allen Patienten drei bis sechs Monate nach Lebertransplantation. Die Reduktion der Knochendichte distal am Radius erreichte ihr Maximum zwischen sechs und zwölf Monaten nach Transplantation. In der Bisphosphonat-Gruppe (Gruppe 2) war der Knochendichte-Verlust zwölf Monate nach Lebertransplantation deutlich ausgeglichen; jedoch konnte in keiner der beiden Gruppen ein initialer starker Verlust an Knochendichte verhindert werden.

Schlussfolgerung

Die Meßmethoden DXA an Wirbelsäule und Schenkelhals sowie pQCT distal am Radius sind in der Lage, nach Lebertransplantation die Veränderungen der Knochendichte suffizient zu dokumentieren. Bei allen Patienten sinkt die Knochendichte um ca. 5 % initial nach Transplantation, weswegen eine Prävention zur Verhinderung des Knochendichte-Verlustes für mindestens ein Jahr unmittelbar nach Transplantation initiiert werden sollte. Dabei zeichnen sich für die Bondronat-Applikationen 2 mg i. v. alle drei Monate die besten Ergebnisse ab. Durch Knochendichte-Messungen sind präzise Aussagen zur aktuellen Knochenqualität und –struktur möglich. Damit findet sich ein Parameter zum Monitoring des Frakturrisikos und zur Steuerung der Osteoporose-Therapie.