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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Antivirale Langzeit-Erhaltungstherapie beim Hepatitis C-Rezidiv nach Lebertransplantation: Einfluß klinischer Faktoren auf Fibroseprogression und Überleben

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Kornberg - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena
  • B. Küpper - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena
  • K. Thrum - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena
  • A. Tannapfel - Institut für Pathologie, Universität Jena
  • J. Scheele - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena
  • R. Voigt - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena
  • U. Settmacher - Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie, FSU Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2560

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch344.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Kornberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Das Ziel dieser Studie war es den Einfluss klinischer und virologischer Faktoren auf Fibroseprogression und Langzeitüberleben bei Patienten mit Hepatitis C-Rezidiv nach Lebertransplantation (LTX) unter einer antiviralen Langzeit-Erhaltungstherapie zu analysieren.

Material und Methoden

Insgesamt wurden 21 Patienten mit serologisch und morphologisch nachgewiesenem HCV-Rezidiv in diese Studie eingeschlossen. Alle erhielten eine 12-monatige antivirale Basistherapie mittels Interferon (IFN, 3x3 Mi IE/Woche) und Ribavirin (Rb, 3x200mg/Tag). Dieser folgte eine antivirale Langzeit-Erhaltungstherapie, mit individueller Dosisanpassung, wenn nötig. Leberfunktion (ASAT, ALAT, Bili), serologische Viruslast (quant. HCV RNA), sowie Entwicklung von Transplantatinflammation (Grading) und -fibrose (Staging) wurden regelmäßig analysiert. Der Einfluss klinischer Faktoren (Spender/Empfängeralter, Viruslast vor/nach LTX, Nierenfunktion, Immun-suppression, Therapiedauer, Virusfreiheit) auf Fibroseprogression und Patienten/Transplantatüberleben (Kaplan Meier) wurde evaluiert.

Ergebnisse

Die 12-monatige Basistherapie führte bei 14 Patienten zu initialer Virusfreiheit (66%) und bei 17 Patienten zu Normalisierung der Leberfunktion (81%). Der Inflammationsgrad fiel von 5,9 auf 3,9 (P=0,002), der Fibrosescore von 1,8 auf 1,7. Nur bei 1/14 Patienten mit bisher zeitlich unlimitierter (6-76 Monate) fortgesetzter antiviraler Er-haltungstherapie kam es zur Fibroseprogression, während 6/9 Patienten eine Zu-nahme der Transplantatfibrose nach vorübergehendem Therapieabbruch demonstrierten (P=0,002). Das 5-Jahres Patienten- und Transplantatüberleben betrug 89%. Nur das Erreichen initialer Virusfreiheit nach 12-monatiger antiviraler Basistherapie zeigte einen signifikanten Einfluss auf das Langzeit-Überleben (100% versus 33% nach 5 Jahren, Log Rank 0,005).

Schlussfolgerung

Die fortgesetzte antivirale Erhaltungstherapie mit Interferon und Ribavirin verhindert die Fibroseprogression im Transplantat. Das Langzeit-Überleben nach HCV-Rezidiv wird durch Erreichen serologischer Virusfreiheit deutlich verbessert, so dass eine aggressive antivirale Therapie gerechtfertigt scheint. Der Abbruch der Erhaltungstherapie führt zu Fibroseprogression.