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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Identifizierung und Validierung von spezifischen Methylierungsmarkern zur Klassifizierung von kolorektalen Karzinomen und normalem Kolongewebe

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Grützmann - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • C. Pilarsky - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • H. D. Saeger - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Uniklinik Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • D. Ahlquist - Division of Gastroenterology and Hepatology, Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA
  • B. Molnar - Semmelweis Universität, Budapest, Ungarn
  • F. Model - Epigenomics Inc, Seattle, Washington, USA
  • A. Sledziewski - Epigenomics Inc, Seattle, Washington, USA
  • C. Lofton-Day - Epigenomics Inc, Seattle, Washington, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2411

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch300.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Grützmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Das kolorektale Karzinom ist die zweithäufigste Krebs-Todesursache. Um ein effektives Screening und eine Verlaufskontrolle von kolorektalen Karzinomen zu ermöglichen, werden sensitive und spezifische Marker benötigt. Fehlerhafte DNA-Methylierung findet in der frühen Karzinogenese statt. Diese ist stabil und kann in primären Geweben und auch im Blut bestimmt werden. DNA-Methylierungsmarker stellen damit viel versprechende Kandidaten für das Screening von kolorektalen Karzinomen dar.

Material und Methoden

Zunächst wurden eine Microarray-basierte Methylierungsuntersuchung von Kandidatengenen und eine genomweite Suche nach Methylierungsmarkern durchgeführt, um neue Marker zu identifizieren. Dafür wurden histologisch gut charakterisierte normale und neoplastische Gewebeproben des Kolons verwendet. Um hochspezifische Marker für das kolorektale Karzinom zu identifizieren, wurden 12 Gene der Chipstudie und 30 Fragmente der genomweiten Suche in einer 2. Chipstudie an einem größeren Probenset validiert. Hierfür wurde DNA-Proben von 89 kolorektalen Adenokarzinomen, 56 kolorektalen Polypen, 31 Proben entzündlicher Darmerkrankungen, 123 extrakolonischen Karzinomen und 67 endoskopisch normalen Gewebeproben untersucht.

Ergebnisse

Wir fanden zahlreiche hypermethylierte Marker in kolorektalen Karzinomen. Die 16 am besten diskriminierenden Methylierungssequenzenen, EYA4, N33, BCL6, FCGR2A, SIX6, NGFR, Q96PX8, DLX5, C14orf59, PCDH17, HVIAAT, SMAD7, CSPG2, GSK3B, CD44, and TMEFF2, sind Gene bekannter und unbekannter Funktion. Diese erbrachten Sensitivitäten von >80% und Spezifitäten von >85% bei der Diskriminierung von kolorektalen Karzinomen und Normalgeweben.

Schlussfolgerung

Die identifizierten DNA-Methylierungsmarker können kolorektale Karzinome korrekt von anderen normalen oder erkrankten Geweben klassifizieren und stellen damit interessante Kandidaten für klinische Tests dar.