gms | German Medical Science

122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Infektrate nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author A. Roth - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Helios-Klinikum Berlin-Buch, Berlin, Deutschland
  • T. Handke - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Helios-Klinikum Berlin-Buch, Berlin, Deutschland
  • J. Schmidt - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Helios-Klinikum Berlin-Buch, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3765

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch281.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Roth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung

Die Infektrate nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur unfallchirurgischer Patienten ist hoch. Wir werteten retrospektiv alle Patienten mit implantierten Duokopfprothesen nach medialer Schenkelhalsfraktur der letzten zwei Jahre mit Blick auf die Infektionsrate aus und ermittelten Risikofaktoren, die zu einer Infektion führen.

Material und Methoden

Im bisherigen Zeitraum von zwei Jahren haben wir alle Patienten nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur (N = 61). Berücksichtigung fanden Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation, Grad der Mobilisierung zum Unfallzeitpunkt, präoperative Krankenhausverweildauer, Dauer der OP; intra- und postoperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten sowie postoperative Harn- und/oder Stuhlinkontinenz. Neben der gleichen operativen Versorgung, die standardisierte Implantation einer Duokopfprothese der Fa. Aesculap, erfolgten postoperativ standardisierte Labor- und Sonographiekontrollen sowie eine zeitgerechte Mobilisierung aller Patienten beginnend am ersten postoperativen Tag.

Ergebnisse

Insgesamt beobachtete wir acht postoperative Frühinfekte (13,1%), wobei vornehmlich Enterobacter cloacae und Staphyloccocus aureus nachgewiesen werden konnten. Alle acht Patienten wurden operativ revidiert, wobei bei lediglich einem Patienten die Duokopf-Prothese explantiert wurde. Postoperative Wundinfekte traten vermehrt bei Patienten mit einer ASA-Klassifikation 4 auf (21/61; Infektrate 75%; p<0,05). Die Infektrate war ebenfalls bei Patienten mit Harn- und/oder Stuhlinkontinenz erhöht (29/61; Infektrate 50%; p<0,05). Ein weiterer Risikofaktor für postoperative Infekte stellt eine eingeschränkte Mobilität dar (41/61; Infektrate 87,5%; p<0,05). Bei Patienten mit bereits liegenden Implantaten im Femur des zu operierenden Schenkelhalses kam es ebenfalls zu häufigeren postoperativen Wundinfektionen (8/61; Infektrate 37,5%; p<0,05). Alle weiteren untersuchten Parameter hatten keinen signifikaten Einfluss auf die postoperative Infektionsrate (p>0,05).

Schlussfolgerung

Ein erhöhtes postoperatives Infektionsrisiko nach Implantation einer Duokopfprothese bei medialer Schenkelhalsfraktur besteht bei multimorbiden, immobilen Patienten sowie nach Revisionseingriffen bei schon liegendem Osteosynthesematerial.