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Infektrate nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Infektrate nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur unfallchirurgischer Patienten ist hoch. Wir werteten retrospektiv alle Patienten mit implantierten Duokopfprothesen nach medialer Schenkelhalsfraktur der letzten zwei Jahre mit Blick auf die Infektionsrate aus und ermittelten Risikofaktoren, die zu einer Infektion führen.
Material und Methoden
Im bisherigen Zeitraum von zwei Jahren haben wir alle Patienten nach Implantation einer Duokopfprothese nach medialer Schenkelhalsfraktur (N = 61). Berücksichtigung fanden Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation, Grad der Mobilisierung zum Unfallzeitpunkt, präoperative Krankenhausverweildauer, Dauer der OP; intra- und postoperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten sowie postoperative Harn- und/oder Stuhlinkontinenz. Neben der gleichen operativen Versorgung, die standardisierte Implantation einer Duokopfprothese der Fa. Aesculap, erfolgten postoperativ standardisierte Labor- und Sonographiekontrollen sowie eine zeitgerechte Mobilisierung aller Patienten beginnend am ersten postoperativen Tag.
Ergebnisse
Insgesamt beobachtete wir acht postoperative Frühinfekte (13,1%), wobei vornehmlich Enterobacter cloacae und Staphyloccocus aureus nachgewiesen werden konnten. Alle acht Patienten wurden operativ revidiert, wobei bei lediglich einem Patienten die Duokopf-Prothese explantiert wurde. Postoperative Wundinfekte traten vermehrt bei Patienten mit einer ASA-Klassifikation 4 auf (21/61; Infektrate 75%; p<0,05). Die Infektrate war ebenfalls bei Patienten mit Harn- und/oder Stuhlinkontinenz erhöht (29/61; Infektrate 50%; p<0,05). Ein weiterer Risikofaktor für postoperative Infekte stellt eine eingeschränkte Mobilität dar (41/61; Infektrate 87,5%; p<0,05). Bei Patienten mit bereits liegenden Implantaten im Femur des zu operierenden Schenkelhalses kam es ebenfalls zu häufigeren postoperativen Wundinfektionen (8/61; Infektrate 37,5%; p<0,05). Alle weiteren untersuchten Parameter hatten keinen signifikaten Einfluss auf die postoperative Infektionsrate (p>0,05).
Schlussfolgerung
Ein erhöhtes postoperatives Infektionsrisiko nach Implantation einer Duokopfprothese bei medialer Schenkelhalsfraktur besteht bei multimorbiden, immobilen Patienten sowie nach Revisionseingriffen bei schon liegendem Osteosynthesematerial.