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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Mechanische Thromboseprophylaxe zur Verhütung der tiefen Beinvenenthrombose nach Hüftendoprothesenimplantation: ein randomisierter klinischer Versuch

Meeting Abstract

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  • corresponding author J. W. Kuehle - EuromedClinic, Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie, Fürth, Deutschland
  • R. P. Pitto - Department of Orthopaedic Surgery, Middlemore Hospital, University of Auckland, New Zealand

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2487

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch278.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Kuehle et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Routinemäßig werden nach Hüfttotalendoprothesenimplantation medikamentöse Thromboseprophylaxen verwendet. Obwohl dadurch das Auftreten einer tiefen Beinvenenthrombose effektiv reduziert wird, zeigen sich oft Nebeneffekte (Blutung, Hämatom, Schwellung, Thrombozytopenie). In Deutschland sind Fußpumpensysteme als alleinige Thromboseprophylaxe in den Erfahrungswerten noch unbekannt. Ziel war es festzustellen, ob dies ohne erhöhtes Patientenrisiko möglich ist, um später eine Anwendung auch in höherer Fallzahl zu ermöglichen.

Material und Methoden

216 Patienten wurden entweder mit niedermolekularem Heparin (Fraxiparin, Sanofi-Synthelabo, Deutschland) oder mit einem Fußpumpensystem versorgt (A-V Impulse Foot Pump, Orthofix, Mühltal, Deutschland). Die Patienten wurden dopplersonographisch am 4., 12. und 45. Tag postoperativ untersucht. Ferner tägliche Messung des Oberschenkelumfanges, Registrierung der postoperativen Drainagemengen und Dokumentation der Wundheilung.

Ergebnisse

Von 100 Patienten, die mit der Fußpumpe behandelt wurden, zeigten 3 (3%) eine tiefe Beinvenenthrombose. Demgegenüber standen 6 der 100 Patienten (6 %) die mit der medikamentösen Prophylaxe behandelt wurden. 16 Patienten lehnten die Behandlung mit der Fußpumpe ab. Ein Patient hatte eine Heparin induzierte Thrombozytopenie Typ I. Die Patienten mit der mechanischen Prophylaxe hatten deutlich geringere postoperative Drainagemengen (im Mittelwert 259 ml zu 328 ml, p= 0,05) und eine signifikant geringere Oberschenkelschwellung (10 mm zu 15 mm, p ≤0,05)

Schlussfolgerung

Die guten Ergebnisse hinsichtlich der Prävention einer thromboembolischen Komplikation, als auch der Weichteilschwellung zeigen, dass eine generelle Anwendung des Systems als Thromboseprophylaxe möglich ist und in die allgemeinen Richtlinien zur Verhütung einer TBVT aufgenommen werden sollte.