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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Langzeitüberleben nach kurativer Magenkarzinomoperation: Einfluss des Geschlechts

Meeting Abstract

  • corresponding author V. Kahlke - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland
  • C. Schafmayer - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland
  • G. Jürgens - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland
  • I. Jürgens - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland
  • H. J. Klomp - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland
  • B. Kremer - Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2447

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch217.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Kahlke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Das durchschnittliche Langzeitüberleben von kurativ operierten Magenkarzinompatienten ist mit 25% 5-Jahresüberlebensrate nach wie vor schlecht. Bei Patienten mit kurativ operiertem kolorektalem Karzinom konnte ein Effekt des Geschlechts auf das Langzeitüberleben gezeigt werden mit einem verbesserten Überleben für Frauen. Das Langzeitüberleben des einzelnen Patienten hängt insbesondere von der Immunfunktion ab. Das Geschlecht und eine erfolgte Splenektomie beeinflussen die postoperative Immunfunktion erheblich. Daher stellt sich die Frage inwieweit, das Geschlecht und eine potentiell erfolgte Splenektomie das Langzeitüberleben nach kurativer Magenkarzinomchirurgie beeinflussen.

Material und Methoden

In einer retrospektiven Analyse von 505 Patienten mit Magenkarzinom, die im Zeitraum von 1992 bis 2002 behandelt wurden, konnten 243 (48,1%) mit eindeutigem Tumorstadium nach UICC (1997) kurativ, d.h. R0 reseziert werden. Für alle Patienten wurden die soziodemographischen, histopathologischen, operativen und postoperativen Daten getrennt nach Geschlecht ermittelt und mittels log-rank Test (Überleben) und Chi-Quadrat-Test (Verteilungen) verglichen. Das Signifikanzniveau wurde auf p<0,05 gewählt.

Ergebnisse

Die soziodemographischen, histopathologischen und operativen Daten der beiden Geschlechter waren sehr gut vergleichbar. Männer hatten eine signifikant längere Operationszeit (p<0,05) als Frauen und hatten postoperativ häufiger eine Sepsis (19,6% vs. 9%, p<0,05). Im Hinblick auf das Langzeitüberleben zeigte sich kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen (5-Jahresüberleben (5-JÜ)/%: Männer (M): 39,1, Frauen (F): 52,7). Auch das stadienadaptierte Überleben unterschied sich nicht (5-JÜ/%: Stadium Ia M: 85,2, F: 100; Ib: M: 66,3, F: 73,9; II: M: 48,3, F: 48,2; IIIa M: 17,5, F: nicht angebbar (n.a.), IIIb: M: 21,4, F: n.a.; IV: M: 0, F: 17,9). Im Gegensatz hierzu hatte die Splenektomie einen signifikanten Einfluss auf das Langzeitüberleben: Frauen, bei denen die Milz bei der Operation erhalten wurde, hatten ein signifikant verbessertes Langzeitüberleben im Vergleich zu Männern mit erhaltener Milz (5-JÜ/%: M: 37,9, F: 71,9). Weiterhin hatten diese Frauen ein signifikant verbessertes Überleben im Vergleich zu den Frauen, bei denen eine Splenektomie im Rahmen der Operation durchgeführt wurde (5-JÜ/%: 71,9 vs. 35). Dieser Unterschied zeigte sich bei den Männern nicht.

Schlussfolgerung

Das Langzeitüberleben von kurativ operierten Magenkarzinompatienten zeigt sich im Hinblick auf eine Splenektomie geschlechtsabhängig mit einem verbesserten Überleben von Frauen ohne Splenektomie.