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Vaskulitis der unteren Extremität unklare Ätiologie – eine Fallbeschreibung
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Vaskulitiden stellen seltene Ursachen schwerer peripherer Perfusionsstörungen dar. Wir stellen die Kasuistik einer Patientin mit kritischer Extremitätenischämie im Stadium TASC IIa bds. vor.
Material und Methoden
68-jährige Patientin, ohne arterosklerotische Risikofaktoren, mit seit 3 Monaten bestehender belastungsabhängiger Oberschenkel- und Wadenclaudicatio (schmerzfreie Gehstrecke 30 m) sowie intermittierenden Ruheschmerzen bds. Klinisch findet sich eine kritische Extremitätenischämie TASC IIa bds. vom Oberschenkel- und Unterschenkeltyp mit hoch pathologischem Ratschowtest, ABI 0,3 rechts und 0 links. C-reaktives Protein 3,5 g/dl, Leukozyten 9.500, BKS 65/88, Vaskulitisparameter ANA; ANCA etc negativ.
Ergebnisse
Duplexsonographie:Echoarme Intimaverdickung der A. femoralis superficialis und A. poplitea bds bis zu 2,5 mm. Die A. temporalis bds. unauffällig. MR-Angiographie: Verschluß der A. femoralis superficialis bds. und hochgradige Veränderung der A. poplitea und der Unterschenkelgefäße ohne arteriosklerotische Morphologie.TCPO2-Messung: Unterschenkel rechts 20 mmHg, links 14 mmHg, Fuß rechts 18 mmHg, links 6 mmHgTherapie und Verlauf :1. Cortison-Pulstherapie beginnend mit 50mg Methylprednisolon.2. Prostaglandin E 2x40 µg täglich i.v. für 21 Tage3. CT-gesteuerte lumbale Sympathikolyse bds. Bis zur Entlassung verbesserte sich die Gehstrecke von 30 m auf 350 m, ABI: rechts 0,7, links 0,4,TCPO2: Unterschenkel rechts 34 mmHg, links 33 mmHg, Fuß rechts 23 mmHg, links 19 mmHg, BKS 32/50.
Schlussfolgerung
Vaskulitiden sind seltene Krankheitsbilder. Die frühzeitige Erkennung basiert auf dem Fehlen arteriosklerotischer Risikofaktoren, rascher Krankheitsprogredienz, hoher BKS und einer atypischen Gefäßmorphologie. Bei frühzeitiger Diagnostik und adaequater Therapie ist auch bei schwerem Krankheitsbefall eine Restitutio ad integrum möglich.