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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Resektion und Rekonstruktion der Aorta und/oder der Vena cava bei retroperitonealen Tumoren

Meeting Abstract

  • corresponding author P. Füglistaler - Allgemeinchirurgische Klinik, Universitätsspital Basel
  • L. Gürke - Allgemeinchirurgische Klinik, Universitätsspital Basel
  • T. Obeid - Universitäres Zentrum für Gefässchirurgie Aarau-Basel
  • P. Stierli - Universitäres Zentrum für Gefässchirurgie Aarau-Basel
  • CH. Koella - Allgemeinchirurgische Klinik, Kantonsspital Bruderholz, Basel
  • CH. Kettelhack - Allgemeinchirurgische Klinik, Universitätsspital Basel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3005

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch071.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Füglistaler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Eine Tumorinvasion grosser Gefässe galt lange Zeit als limitierender Faktor bei kurativer Resektion fortgeschrittener Tumoren. Ziel dieser Studie ist die Evaluation der Resultate nach Gefässresektion mit prothetischem Interponat der Aorta und/oder der Vena cava inferior, um eine vollständige Tumorresektion zu erreichen.

Material und Methoden

Retrospektive Analyse einer 5-Jahres Serie mit 8 Patienten nach kombinierter Tumorresektion und prothetischer (PTFE)-Rekonstruktion von Aorta und/oder Vena cava inferior zwischen September 1999 und September 2004. Beurteilt wurden insbesondere die Früh- (<30 Tage) / Spät- (>30 Tage) -morbidität und –mortalität und das tumorfreie Überleben. Der mittlere Follow-up lag bei 18 Monaten (1-56).

Ergebnisse

Das mittlere Alter der 8 Patienten betrug 48 Jahre (11-68 Jahre). Im Rahmen der Tumorresektion erfolgte bei jeweils 3 Patienten die Resektion und der prothetische Ersatz der infrarenalen Aorta bzw. der Vena cava inferior. Bei 2 Patienten erfolgte der kombinierte Ersatz von Aorta und Vena cava. Ein maligner Tumor fand sich bei 7 von 8 Patienten. Histologisch lag bei 5 Patienten ein Sarkom vor und bei je einem Patienten ein Teratom, ein Urothelcarcinom sowie ein Ganglioneurom. Eine mikroskopisch vollständige Tumorresektion (R0) konnte bei 4 Patienten erreicht werden, eine R1 -Resektion fand sich in 3 Fällen und eine R2-Resektion in einem Fall. Die 30-Tage-Morbidität lag bei 50%, wobei es in 2 (25%) Fällen zu einer Reoperation wegen eines thrombotischen Verschlusses der Prothese kam. Bei keinem der Patienten trat ein Protheseninfekt auf. Die 30-Tage-Mortalität lag bei 0%. 1 Patient musste im späteren (> 30 Tage) Verlauf wegen eines Ureterlecks nephrektomiert werden. Das mittlere tumorfreie Überleben der Patienten mit malignem Tumor lag bei 17 Monaten; es fanden sich bei 1 Patienten ein lokoregionäres Tumorrezidiv und bei 2 Patienten Fernmetastasen. 1 Patient verstarb nach 11 Monaten an den Folgen eines Tumorrezidivs. Die mittlere Überlebensrate der Patienten mit Malignom lag bei 19 Monaten.

Schlussfolgerung

Die Daten zeigen, dass ein aggressives chirurgisches Vorgehen mit erweiterter Resektion retroperitonealer Tumoren und prothetischer Gefässrekonstruktion in kurativer Absicht in ausgesuchten Fällen bei akzeptabler Morbidität und Mortalität gerechtfertigt ist.