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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Laparoskopische Leberresektion: Auswirkung von Dissektionstechniken und Fibrinklebung auf postoperativen Blutverlust und Gewebetraumatisierung

Meeting Abstract

  • corresponding author M.R. Schön - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
  • J. Redlich - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
  • E. Hogrebe - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
  • B. Donaubauer - Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Charité, Universitätsmedizin Berlin
  • A. Tannapfel - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Leipzig
  • M.M. Spannbauer - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
  • M. v. Feilitzsch - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig
  • J.P. Hauss - Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3694

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch033.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Schön et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Zur Parenchymdurchtrennung in der offenen Leberchirurgie finden das Ultraschallmesser (UltraCision) und der Ultraschallaspirator (CUSA) breite Verwendung. Trotz steigender Fallzahlen in der laparoskopischen Leberchirurgie ist ungeklärt, ob die Techniken der offenen Leberresektion auch für das laparoskopische Verfahren geeignet sind. Wegen der Heterogenität der Erkrankungen und auch unterschiedlicher Ausprägung von Verfettung, Fibrose und Zirrhose ist eine Standardisierung für eine klinische Untersuchung kaum möglich. Unser Ziel war es die beiden am häufigsten verwendeten Dissektionstechniken, den UltraCision und den CUSA, am Großtiermodell unter definierten Bedingungen mit dem gleichen Instrumentarium wie in der Klinik, zu untersuchen. Zusätzlich wurde der Einfluss der Fibrinklebung analysiert. Untersuchungsparameter waren Überleben, Blutverlust, Ausbildung von Gallefisteln, Nekrosetiefe und hyperthermer Parenchymschaden, Ergonomie und Praktikabilität.

Material und Methoden

28 weibliche Schweine der deutschen Landrasse mit einem mittleren Gewicht von 55kg wurden in 4 gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Bei allen Tieren wurde eine laparoskopische linksseitige Leberresektion durchgeführt und 14 Tage nachbeobachtet. In den Gruppen 1 und 2 erfolgte die Resektion mit UltraCision, in den Gruppen 3 und 4 mit CUSA. Bei den Gruppen 2 und 4 wurde eine Versiegelung der Leberoberfläche mit 2ml Fibrinkleber (Quixil, Ethicon) durchgeführt. Während der OP wurde der Blutverlust gemessen und mit der Größe der Resektionsfläche korreliert. An den Leberbiopsien der Tage 0, 1 und 14 wurden die Nekrosetiefe und der hypertherme Gewebeschaden lichtmikroskopisch bestimmt.

Ergebnisse

26 Tiere überlebten 14 Tage. 2 Schweine verstarben während der Operation an einer Milzblutung und wurden nicht in die Analyse einbezogen. An Komplikationen traten 4 Biliome und 3 Abszesse auf ([Tab. 1]). Blutverlust und Resektionszeiten unterschieden sich bei den angewandten Dissektionstechniken nicht signifikant. Der Blutverlust war bei einer Kombination von UltraCision und Fibrinkleber am geringsten. Die Nekrosetiefe und der hypertherme Gewebeschaden zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die fehlenden Signifikanzunterschiede bei den Serumtransaminasen bestätigen die ähnliche Gewebetraumatisierung. Im gefäßarmen Parenchym führte die Anwendung des UltraCision zu einer gleichzeitigen Coagulation bei nur sehr geringer Restblutung. Die Vorteile des CUSA zeigten sich vor allem bei der kontrollierten Durchtrennung im Bereich größerer Gefäße.

Schlussfolgerung

1.) Die laparoskopische Leberteilresektion lässt sich zuverlässig mit dem UltraCision als auch mit dem CUSA durchführen. 2.) Beide Dissektionstechniken unterscheiden sich nicht signifikant in der Gewebstraumatisierung. 3.) Die Fibrinklebung in Kombination mit dem UltraCision führte zu einem etwas geringeren Blutverlust ohne ein Signifikanzniveau zu erreichen. Ohne ökonomische Zwänge bietet sich die Kombination von UltraCision, CUSA und Fibrinklebung an.