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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Computerunterstützte Auswertung von medizinischem Bildmaterial: Evaluation eines Systems für das Erkennen von Patientinnen mit Mammakarzinom

Poster

  • presenting/speaker Susanne Dorothea Otto - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • T. Ehrenstein - Klinik für Strahlenheilkunde, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • R. Felix - Klinik für Strahlenheilkunde, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • H. J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • U. Keske - Abteilung Radiologie und Nuklearmedizin, Marienhospital Gelsenkirchen, Gelsenkirchen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1207

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch631.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Otto et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Früherkennung ist für die Therapie und Prognose des Mammakarzinoms von entscheidender Bedeutung. Tumorzeichen werden jedoch in 12-41% der Fälle übersehen, so dass durch einen unabhängigen Zweitbefund die Erkennungsleistung um bis zu 15% gesteigert werden kann. Die Aufgabe des untersuchten Computersystems (ImageChequer, R2-Technology) ist es, einen solchen Zweitbefund zu erstellen und damit vor übersehenen Karzinomen zu schützen. Das Ziel der Studie war es zu untersuchen, wie sicher das Computersystem Patientinnen mit Mammakarzinom erkennt.

Material und Methoden

1305 Mammographien (762 maligne, 494 unauffältlige, 49 benigne) wurden durch das Computersystem ausgewertet. Die Ergebnisse der Systems wurden anhand des histologischen Befundes (maligne und benigne Tumoren) bzw. anhand unauffälliger zweijähriger Verlaufskontrollen (unauffällige Befunde) verifiziert. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Chi-Quadrat Test.

Ergebnisse

An Mammakarzinom erkrankte Frauen wurden mit einer Sensitivität von 83% bei einer Spezifität von 28% erkannt. Frauen mit malignen Mikrokalzifikationen wurden besser erkannt als Frauen mit invasiven Verdichtungsherden. Bei den invasiven Verdichtungsherden wurden lobuläre Tumoren besser erkannt als duktale.

[Tab. 1]

Schlussfolgerung

Die Sensitivität des Computersystems von 83% entspricht den Literaturangaben für die Sensitivität eines Radiologen. Die Sensitivität für die prognostisch wichtigen Mikrokalzifikationen und die schwer erkennbaren lobulären Karzinome liegt sogar bei 92% und 87%. Somit kann ein solches Computersystem als diagnostisches Hilfsmittel und Schutz vor übersehenen Karzinomen eingesetzt werden.