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Prospektive Untersuchung der immunologischen Effekte von laparoskopischer vs. konventioneller kolorektaler Chirurgie
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die laparoskopische Chirurgie hat sich zu einer interessanten therapeutischen Alternative für die Operation von benignen und malignen kolorektalen Erkrankungen entwickelt. Bislang liegen widersprüchliche Erkenntnisse über die immunologischen Effekte des minimal invasiven Vorgehens im Vergleich mit der konventionellen Chirurgie vor.
Material und Methoden
Um die immunologischen Veränderungen nach laparoskopischen oder konventionellen kolorektalen Operationen zu untersuchen, wurden bei jeweils 20 Patienten präoperativ sowie an den Tagen 1, 2 und 5 postoperativ Blutproben entnommen. Lymphozytensubpopulationen und Natürliche Killerzellen (NKZ) wurden mittels Durchflußzytometrie bestimmt. Des weiteren wurden zirkulierende IL-6, TNF-α und CRP-Spiegel gemessen.
Ergebnisse
Signifikante niedrigere Spiegel der proinflammatorischen Marker IL-6, CRP und TNF-α wurden bei Patienten nach laparoskopischer kolorektaler Chirurgie gemessen. Weiterhin fanden sich signifikant mehr NKZ bei Patienten nach minimal invasiver Chirurgie. Vergleichbar war bei beiden Gruppen die postoperative Reduzierung der zirkulierenden T-Helfer- und T-Suppressor Zellen [Tab. 1].
Schlussfolgerung
Die prospektiv erhobenen Daten zeigen, dass nach konventioneller kolorektaler Chirurgie im Vergleich zur MIC eine signifikant erhöhte proinflammatorische Reaktion induziert wird. Die unspezifische Immunreaktion erscheint insgesamt durch die MIC weniger stark beeinträchtigt zu sein. Die spezifische Zell-vermittelte Immunfunktion nach laparoskopischer und konventioneller kolorektaler Chirurgie ist dagegen gleichermaßen supprimmiert. Die hier beobachteten divergierenden Effekte der MIC auf spezifische und unspezifische Immunfunktion sind bislang nicht berichtet worden.