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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Isolierte Lungen- und Lebermetastasen primärer kolorektaler Karzinome: lohnt sich die Resektion?

Poster

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  • presenting/speaker Andreas Imdahl - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Poliklinik
  • E. Stoelben - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Abt. Thoraxchirurgie
  • J. Hasse - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Abt. Thoraxchirurgie
  • U.T. Hopt - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Poliklinik

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0714

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch493.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Imdahl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Langzeitergebnisse nach Resektion von Lungen- und Lebermetastasen kolorektaler Karzinome werden kaum publiziert. In selektionierten Fällen soll die 5-Jahres Überlebensrate bis zu 30% betragen, abhängig von der R0-Resektion und dem krankheitsfreien Zeitintervall bis zum Auftreten der Metastasen. Wir haben daher die Ergebnisse der eigenen Patienten analysiert, die bei uns mit derartigen Metastasen operiert wurden.

Material und Methoden

Zwischen 1991 und 2002 wurden 25 Patienten (8 Frauen, 17 Männer, 58 Jahre) mit kombinierten Leber- und Lungenmetastasen eines kolorektalen Karzinoms operiert. Elf der Patienten hatten ein Kolon- und 14 ein Rektumkarzinom. Bei 14 Patienten lag ein UICC Stadium III vor, bei 6 ein Stadium II, bei 4 ein Stadium IV und nur bei einem Patienten ein Stadium I. Keiner der Patienten verstarb perioperativ.

Ergebnisse

Die Gesamtüberlebensrate 5 Jahre nach Resektion der ersten Metastase betrug 33,51% (Median 4 Jahre). Der Einfluss der tumorfreien Resektion war deutlich (R0, n=21; R>0, n=4; Median 32 vs. 18 Monate). Patienten mit synchroner Metastasierung hatten eine medianes Überleben nach Resektion des Primärtumors von 5 Jahren (n=5), dagegen überlebten Patienten mit einem metachronen Auftreten im Median 9 Jahre (n=20). Die Prognose wurde eindeutig vom krankheitsfreien Zeitintervall bis zum Auftreten der ersten Metastase beeinflusst: < 1 Jahr Abstand zur Resektion des Primärtumors (n=6; Median 10 Monate ÜL nach erster Metastasenresektion); 1-2 Jahre Abstand (n=12; Median 44 Monate); Abstand > 2 Jahre (n=7; Median 27 Monate). Die Gesamtanzahl der Metastasen zeigte ebenfalls eine Korrelation zum Überleben: < 3 Metastasen (n=19; Median 4 Jahre nach Resektion der ersten Metastase); > 3 Metastasen (n=6; Median 3 Jahre).

Schlussfolgerung

Die Daten bestätigen, dass eine Resektion von isolierten Lungen- und Lebermetastasen sinnvoll sein kann, vorausgesetzt eine R0 Resektion ist möglich. Daher sollte in jedem individuellen Fall die Resektabilität derartiger Metastasen beurteilt werden, ehe der Patient in ein konservatives, palliatives Therapieschema eingeschleust wird.