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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Die chirurgische Therapie des Bronchialkarzinoms: gibt es Unterschiede im stationären Verlauf beim älteren und alten Patienten?

Vortrag

  • presenting/speaker Katrin Welcker - Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Großhansdorf, Deutschland
  • J. Rüth - Asklepios Fachklinik München-Gauting, Klinik für Thoraxchirurgie, München-Gauting, Deutschland; Chirurgische Klinik Klinikum der Iniversität München - Innenstadt, München, Deutschland
  • M. Lindner - Asklepios Fachklinik München-Gauting, Klinik für Thoraxchirurgie, München-Gauting, Deutschland
  • M. Siebeck - Asklepios Fachklinik München-Gauting, Klinik für Thoraxchirurgie, München-Gauting, Deutschland; Chirurgische Klinik Klinikum der Iniversität München - Innenstadt, München, Deutschland
  • O. Thetter - Asklepios Fachklinik München-Gauting, Klinik für Thoraxchirurgie, München-Gauting, Deutschland; Chirurgische Klinik Klinikum der Iniversität München - Innenstadt, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1131

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch407.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Welcker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Das Bronchialkarzinom mit seinem derzeitigen Altersgipfel zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr wird als häufige Tumorerkrankung bei zunehmend steigender Lebenserwartung der Bevölkerung zu erhöhten Behandlungsfällen auch bei hochbetagten Patienten führen. Gibt es derzeit nach Art der durchgeführten Operation, der Operationsdauer sowie der prä- und postoperativen stationären Behandlungsdauer altersspezifische Unterschiede?

Material und Methoden

An 80 Patienten die von Oktober 2002 bis März 2003 wegen eines nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms throrakotomiert wurden, erfolgte die Analyse der Operationsart sowie der Art und Dauer des stationären Aufenthaltes unterteilt in die entsprechenden Altersgruppen. Die Altersunterteilung erfolgte gemäß WHO: A = 45-60 Jahre, B (ältere Menschen)= 60-75 Jahre, C (alte Menschen) = 75-90 Jahre.

Ergebnisse

27 jüngere Patienten (Gruppe A), 38 ältere Patienten (Gruppe B) und 15 alte Patienten (Gruppe C) wurden eingeschlossen. In der Gruppe A erfolgte in 63 % eine einfache Lobektomie oder Bilobektomie, in 11 % eine erweiterte Resektion, in 18 % eine Pneumonektomie sowie jeweils in 4 % der Fälle eine atypische Rsektion oder Probethorakotomie. Bei den älteren Patienten ( Gruppe B) erfolgte in 60 % eine Lobektomie oder Bilobektomie, in 23 % eine erweiterte Resektion, in nur 13 % eine Pneumonektomie und in 3 % eine Probethorakotomie. Bei den alten Patienten (Gruppe C) wurden mit 67% die meisten Patienten lobektomiert. Nur in jeweisl 13,5 % der Fälle erfolgte jeweils eine erweiterte Resektion oder Pneumonektomie. In 6 % der Fälle wurde die Operation als Probethorakotomie abgebrochen. Die OP-Dauer (A:172 min, B:138 min, C: 131 min) sowie die Anästhesiedauer (A:211 min, B:191 min, C: 186 min) waren mit zunehmendem Alter deutlich niedriger. Dagegen zeigte sowohl die Aufenthalsdauer auf der ITS (A:2,5 d, B: 3,7 d, C: 3,2 d) die präoperative Aufenthaltsdauer auf der Normalstation (A:5,4 d, B: 9,4 d, C: 7,2 d) als auch die postoperative Nachbetreuung auf der Normalstation (A: 10 d, B: 11,1 d, C: 11,6 d) eine tendenziell bei den älteren Patienten verlängerte Versorgungszeit. Bei den älteren und alten Patienten war das Bronchialkarzinom am Häufigsten mit den Nebendiagnosen KHK, COPD, Diabetes mellitus und arterieller Hypertonus im Sinne des multimorbiden Risikoprofils kombiniert.

Schlussfolgerung

Obwohl bei alten Patienten die Zahl der Lobektomien im Vergleich zu den ausgedehnteren Operationsverfahren wie erweiterte Resektion und Pneumonektomie zunehmen, erfordern diese sowohl in der präoperativen Diagnostik als auch im postoperativen Verlauf eine intensivere und längere Betreuung. Inwieweit dies Konsequenzen für die Auswahl der Therapieoptionen bei alten Patienten in der Zukunft haben wird bleibt abzuwarten.