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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Komplikationsmanagement nach laparoskopischer kolorektaler Chirurgie: prospektive Analyse 236 eigener Fälle.

Vortrag

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  • presenting/speaker Elmar Kleimann - Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, St. Franziskus Hospital Köln
  • S. Langer - Klinik für Allgemein,- Visceral- und Thoraxchirurgie, Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0315

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch381.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Kleimann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Ziel war es, die Komplikationen nach laparoskopischer Colonchirurgie in der eigenen Klinik prospektiv zu erfassen und einer kritischen Analyse zu unterziehen. Es sollten Strategien für das Management der verschiedenen Komplikationen erarbeitet werden. Auch sollten die eigenen Behandlungsrichtlinien überprüft werden.

Material und Methoden

Im Zeitraum vom 1.1.2000 bis zum 15.7.2003 wurden an unserer Klinik (Klinik für Allgemein,- Visceral- und Thoraxchirurgie, Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach) insgesamt 236 laparoskopische colorektale Resektionen durchgeführt. Die patienten- und operationsbezogenen Daten und sämtliche intra- und postoperativen Komplikationen wurden prospektiv in einer Datenbank erfasst. Es handelt sich um 209 Linksresektionen (Sigmaresektion, anteriore Rektosigmoidresektion) und 27 Rechtsresektionen (Ileozökalresektion, Hemicolektomie rechts). Indikationen waren in 210 Fällen benigne Erkrankungen und in 26 Fällen Karzinome. Die mediane Operationsdauer betrug 165 min. [Range 88-360 min.]. 13 Operationen wurden konvertiert (5,5%). Die mittlere postoperative Verweildauer betrug 11,7 Tage [7 - 35 Tage].

Ergebnisse

Die Gesamtmorbidität betrug 14%. Anastomoseninsuffizienz: n=9 (3,8%), operationspflichtige Nachblutung: n=4 (1,7%), intraluminäre Anastomosenblutung: n=3 (1,2%), Anastomosenstenose: n=4 (1,7%), Ileus: n=2 (0,8%), Wundinfektion: n=7 (3,0%), Pneumonie: n=1 (0,4%). Ein Patient verstarb an einer fulminanten Lungenembolie (Letalität = 0,4%). Alle Patienten mit Anastomoseninsuffizienz entwickelten das Bild eines akuten Abdomens und wurden reoperiert. Bei 7 Patienten erfolgte die Übernähung der Insuffizienz mit oder ohne protektives Stoma, in 2 Fällen erfolgte eine Diskontinuitätsresektion. Kein Patient mit Anastomoseninsuffizienz verstarb. Zwei Patienten mit einer postoperativen Nachblutung wurden relaparoskopiert, 2 weitere relaparotomiert. Anastomosenstenosen wurden in 3 Fällen endoskopisch dilatiert, bei einem Patienten erfolgte eine spätere Nachresektion.

Schlussfolgerung

Die Diagnose einer Anastomoseninsuffizienz wurde in allen Fällen aufgrund der klinischen Symptomatik gestellt und durch Colon-KE gesichert. Fieber und Leukozytose waren unsichere Zeichen einer Insuffizienz. Zur Erkennung einer Anastomoseninsuffizienz war auch eine intraabdominelle Drainage nicht von Nutzen. Im Gegensatz dazu wurden alle postoperativen Nachblutungen durch vermehrte Sekretion über die Drainage erkannt. Durch eine frühzeitige chirurgische Therapie ließen sich alle aufgetretenen Komplikation beherrschen, so dass kein Patient infolge einer chirurgischen Komplikation verstarb.