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Morbidität bronchoplastischer Eingriffe bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom in Abhängigkeit von Komorbidität und Tumorstadium
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Bronchoplastische Operationen bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom haben zum Ziel, funktionsfähiges Parenchym zu erhalten und die Pneumonektomie zu vermeiden. Die differenzierte Analyse des Risikoprofils eines Patienten geht der Indikationsstellung voraus.
Material und Methoden
Retrospektiv wurde bei 209 Patienten (7/1996-7/2003) mit bronchoplastischen Eingriffen (Lobektomie, Bilobektomie mit bronchoplastischer bzw. angioplastischer Erweiterung) bei nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (Stad I,II: n=138; Stad III: n=71) der Einfluss von Komorbidität und Tumorstadium auf die OP-bedingte Morbidität untersucht.
Ergebnisse
In 15,5% kam es zu Komplikationen im Sinne von Nachblutung, Anastomoseninsuffizienz, Empyem und Sepsis. Eine Restpneumonektomie musste in 8,1% (n=17) durchgeführt werden. Die 30-Tage Letalität betrug 2,8% (n=6). Signifikant häufiger traten postop. Komplikationen im Sinne von kardialen und pulmonalen Komplikationen bei rechtsseitig operierten Patienten auf.(p=0,03) Ohne signifikanten Einfluss auf die postop. Morbidität waren Alter (p=0,33), präop. Lungenfunktion (p=0,26), ASA-Klassifikation (p=0,23), das TMN-Stadium und die angioplastische Erweiterung. Patienten nach induktiver Chemotherapie zeigten keine erhöhte Morbidität im Vergleich zu Patienten ohne entsprechende Vorbehandlung.
Schlussfolgerung
Broncho- (angio-) plastische Eingriffe können mit vertretbarer Morbidität und Letalität ausgeführt werden, dabei entscheidet die Tumorlokalisation, nicht die Lungenfunktion oder das TNM über die operative Strategie. Das Fehlen einer Korrelation zwischen Komorbidität und postoperativen Komplikationen spricht für eine geeignete primäre Patientenselektion in unserem Krankengut.