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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Evaluation ästhetischer Resultate und ökonomischer Gesichtspunkte des Hautverschlusses nach Inguinalhernienoperationen

Vortrag

  • presenting/speaker Thorsten Carstensen - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • K. Siegel Walser - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • R. Hollmann - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • M. Zünd - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • J. Lange - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0554

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch325.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Carstensen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Dermabond (2-octyl-cyanocrylat) ist ein 1997 eingeführter Hautkleber, der sich in randomisierten, multizentrischen Studien als einfacher und sicherer Hautverschluss mit einer geringen Inzidenz an Infekten erwiesen hat. Absicht dieser Studie war neben einer kosmetischen und ökonomischen Evaluation auch eine Prüfung der Patientenverträglichkeit in der Inguinal-hernienchirurgie.

Material und Methoden

Es handelt sich um eine randomisierte Studie, die vom September 2000 bis Juli 2001 durchgeführt worden ist. Entsprechend der Einschlusskriterien erfolgte eine intraoperative Randomisation . Chirurgische Details wie Zeit für den Wundverschluss, kosmetisches Resultat als auch der Materialverbrauch wurden erfasst. Der Follow up wurde am 5. Tag, 3 bzw. 6 Monate p.o. mit Wundbeurteilung, Schmerzerfassung , photografischer Dokumentation mit unabhängiger Beurteilung durchgeführt.

Ergebnisse

120 Patienten wurden primär rekrutiert, bei 97 konnte der komplette Follow up durchgeführt werden. In der Dermabond Gruppe (Alter: 52,8 (19-85), Grösse 173,5 cm (156-192), Gewicht: 73,8 kg (50-104), 92% Männer) konnten 53 bzw. die Prolene Gruppe (Alter: 54,4(18-85), Grösse: 172,8 (159-183), Gewicht: 76,5 (54-104), 96% Männer) 44 Patienten evaluiert werden. Alle Operationen wurden in Lokalanästhesie/MAC, in 93% wurde ein Hernienrepair nach Lichtenstein durchgeführt. In 98% reichte ein Kleber aus, in 94% war eine Prolene 5-0 Naht als auch eine Steristrippackung ausreichend. Der Hautverschluss mit Dermabond war signifikant schneller (5.36/7.06 Minuten; p=0,0004). In der kosmetischen Beurteilung 3/6 Monate p.o. zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p=0.116/0.124). Die initiale Komplikationsrate war identisch, der 5 tägige p.o. Schmerzscore (0-10) zeigte einen nahezu identischen Abfall (3,0 auf 1,7/ 3,4 auf 1.8). Im weiteren Verlauf zeigte sich in der Prolene Gruppe 1 Fistel, 1 Serom sowie 1 Narbenkeloid. Die Narbenlänge und - breite nach 3 bzw. 6 Monaten waren ähnlich ( Dermabond: 72,7/71,1 mmm; 1,8,1,7 mm/ Prolene: 75,7,73,8;1,5,1,4mm).

Schlussfolgerung

Dermabond führt zu identischen kosmetischen Resultaten wie eine intracutane Naht mit Prolene, das Komplikationsprofil in dieser Studie zeigte keinen signifikanten Unterschied. Beide Produkte wurden sehr gut toleriert. Der Hautverschluss war signifikant schneller, auch entfielen die Verbandswechsel und Fadenentfernung. Der Hautkleber kann aufgrund dieser Resultate problemlos in der Hernienchirurgie eingesetzt werden.